Projekte statt Parteispenden
2018 flossen von Daimler rund 66 Mill. Euro an soziale, kulturelle oder wissenschaftliche Projekte und Einrichtungen. 29 Mill. Euro davon als direkte Spenden. Dass Daimler für 2019 ihre Parteispenden streicht, mag zwar dem parlamentarischen Staatssekretär der CDU im Wirtschaftsministerium, Thomas Bareiß, nicht passen, der den Schritt auf Twitter als “letztendlich verantwortungslos, demokratiegefährdend, dumm” bezeichnet. Doch wie viele Dax-Konzerne ist Daimler durch ihr sonstiges Engagement etwa im Bereich Bildung und Soziales durchaus verantwortungsbewusst – und trägt durch die Unterstützung entsprechender Projekte dabei wahrscheinlich mehr zum demokratischen Diskurs bei, als es die Parteien derzeit vermögen. Bei Daimler wird betont, dass die Entscheidung nicht im Zusammenhang mit dem Abgasskandal steht, der das einst enge Verhältnis zwischen Politik und Autoindustrie beschädigt hat. Dass Teile der Öffentlichkeit den Schritt aber als eine Lossagung von alten Strukturen interpretieren werden, dürfte dem von den Parteispenden ohnehin nie begeisterten Vorstand dennoch gelegen kommen. igo