PSA bleibt auf der Gewinnspur

Autobauer erhält Margenziele aufrecht - Optimistisch für Zusammenschluss mit Fiat Chrysler

PSA bleibt auf der Gewinnspur

Die Opel-Mutter bekommt zwar auch die Folgen der Covid-19-Pandemie zu spüren, zeigt sich aber widerstandsfähig. Sie hält an ihren mittelfristigen Margenzielen fest und plant nach wie vor, die Fusion mit Fiat Chrysler bis Ende des ersten Quartals 2021 abzuschließen.wü Paris – Die Covid-19-Pandemie hat den Opel-Mutterkonzern PSA im ersten Halbjahr zwar deutlich ausgebremst, ihn jedoch nicht aus der Gewinnspur gebracht. Die Ergebnisse belegten die Widerstandskraft des Konzerns und seien das Ergebnis von sechs Jahren intensiver Arbeit, erklärte Konzernchef Carlos Tavares. PSA sei fest entschlossen, im zweiten Halbjahr einen soliden Wiederaufschwung zu realisieren und gleichzeitig den geplanten Zusammenschluss mit Fiat Chrysler (FCA) zu einem fusionierten Konzern namens Stellantis zu finalisieren. Probleme lösbarTrotz der Bedenken der europäischen Wettbewerbshüter will Tavares die geplante Fusion bis spätestens Ende des ersten Quartals 2021 abschließen. Er zeigte sich während einer Videokonferenz mit Analysten und Journalisten bereit, auf die Bedenken einzugehen. “Falls wir irgendetwas lösen müssen, werden wir es lösen”, antwortete er auf eine entsprechende Frage. PSA und FCA hatten den Zusammenschluss zum viertgrößten Autobauer der Welt vor Ausbruch der Pandemie im Dezember beschlossen. Die EU-Wettbewerbshüter hatten vor etwas über einem Monat eine vertiefte Prüfung eingeleitet. Sorgen bereitet ihnen vor allem die starke Stellung des fusionierten Konzerns bei Lieferwagen mit einem Gewicht bis zu 3,5 Tonnen in vielen Ländern. “Ich sehe kein Risiko für Verbraucher”, sagte PSA-Chef Tavares dazu. Die Kommission habe Fragen, das sei völlig normal. Es sei aber zu früh zu sagen, ob die Bedenken der Wettbewerbshüter “materielle Konsequenzen” haben könnten. PSA sei möglicherweise innerhalb der Branche eine der Gruppen mit der besten Widerstandsfähigkeit, erklärte Finanzchef Philippe de Rovira. Der Konzern könne auch allein überleben, doch die geplante Fusion sei die Gelegenheit, durch die Kombination der Stärken der beiden Gruppen noch besser zu werden. In den ersten sechs Monaten sank der Umsatz von PSA im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 34,5 % auf 25,1 Mrd. Euro, während der Absatz um 45,7 % auf 1,03 Millionen Fahrzeuge einbrach. Das operative Ergebnis verringerte sich von 2,49 Mrd. Euro auf 482 Mill. Euro. Das bereinigte Betriebsergebnis der Automobilsparte fiel mit 731 Mill. Euro 72,5 % niedriger als ein Jahr zuvor aus, und die laufende operative Marge der Sparte ging von 8,7 % auf 3,7 % zurück. Das Nettoergebnis sank von 1,83 Mrd. Euro auf 595 Mill. Euro. Verkäufe erholtNach Angaben von Finanzchef de Rovira haben sich die Verkäufe von PSA im Juni kräftig erholt, und der Trend sieht demnach im Juli ähnlich aus. Die Opel-Mutter hatte nach Ausbruch der Pandemie die Produktion in 15 Werken gestoppt und dann ab Mai wieder schrittweise hochgefahren. PSA-Chef Tavares geht davon aus, dass der europäische Automobilmarkt in diesem Jahr um 25 % einbrechen wird, der chinesische um 10 %. Für Südamerika und Russland senkte er jetzt die Prognose. Dort rechnet er inzwischen mit einem Einbruch von 30 %, während er zuvor davon ausgegangen war, dass der Markt in Lateinamerika um 25 % und der in Russland um 20 % sinken werde. Tavares hält aber an seinem mittelfristigen Ziel fest, mit der Automobilsparte inklusive Opel und Vauxhall 2019 bis 2021 im Schnitt eine laufende operative Marge von 4,5 % zu erreichen.Die Peugeot-Aktie legte am Dienstag an der Börse von Paris 2,4 % auf 15,27 Euro zu.