PSA kündigt Investitionen in Opel-Standorte an
wü Rueil-Malmaison – PSA-Chef Carlos Tavares versucht, sich im Streit um die Opel-Sanierung zu verteidigen. “Ich habe für jeden Standort von Opel einen Investitionsplan, der vorsieht, welches Modell dort gebaut werden soll, wie der Lastenplan aussieht und wie der Leistungsplan aussehen muss, damit der Standort wettbewerbsfähig ist”, sagte er am Donnerstag. Er habe dem Betriebsrat am Mittwoch signalisiert, dass er bereit sei, ihnen die Pläne für die Standorte vorzulegen, sobald sie dies wollten. Daran seien keine Vorbedingungen geknüpft.”Wir respektieren die Tarifverträge”, erklärte er. “Das habe ich durch zwei Anwaltskanzleien prüfen lassen, die es mir bestätigt haben.” Die Gewerkschaft IG Metall und der Betriebsrat hatten dem Opel-Management und dem französischen Mutterkonzern Tarifbruch vorgeworfen. Tavares betonte auch, dass es keine Pläne für Zwangsentlassungen gebe: “Der Stellenabbau erfolgt nur auf freiwilliger Basis.” Das Opel-Management mache eine sehr gute Arbeit, lobte er. Aber wie immer, wenn Veränderungen vorgenommen würden, gebe es Kritik. Der Status quo sei jedoch keine Option für den deutschen Autobauer. Nachdem Opel in den vergangenen 20 Jahren Verluste geschrieben habe, sei es auch im Interesse des Betriebsrats und der IG Metall, das Unternehmen so schnell wie möglich zu sanieren. Nur so könne es die Herausforderungen meistern, die die europäische Autoindustrie angesichts der geplanten CO2-Grenzwerte erwarte. “Wenn Opel eine Zukunft haben soll, muss die Rentabilität stimmen.” Der im November vorgelegte Sanierungsplan sieht eine Steigerung der operativen Marge auf 6 % bis 2026 vor. “Die Frage der Rentabilität eines Automobilkonzerns ist keine Frage der Anzahl der Beschäftigten”, sagt der PSA-Chef. Die Rentabilität hänge dagegen unter anderem von der Art ab, wie die Arbeit an einem Standort organisiert werde.Tavares verweist dabei auch auf die Erfahrungen bei PSA. 2013 habe die genutzte Kapazität der französischen Werke bei weniger als 80 % gelegen. Auch damals habe es viele Zweifel an ihren Zukunftsaussichten gegeben. Inzwischen liege die genutzte industrielle Kapazität dort jedoch bei 120 %. “In den 37 Jahren, die ich in der Automobilindustrie tätig bin, habe ich noch kein einziges Werk geschlossen”, antwortete Tavares auf die Frage, ob in Zukunft alle drei deutschen Standorte von Opel gebraucht würden. Denn die Entscheidung, ein Werk von PSA in Aulnay-sous-Bois 2014 zu schließen, wurde getroffen, bevor er zu dem Konzern kam.