Puma beweist gute Kondition

Jahresprognose abermals erhöht - Asien und Textilien treiben das Wachstum am stärksten

Puma beweist gute Kondition

jh München – Puma zeigt Stärke. Während in anderen Branchen Unternehmen reihenweise ihre Geschäftsprognose senken, hat der Sportartikelkonzern seine Ziele für dieses Jahr erhöht. Das dritte Quartal sei ein wenig besser als erwartet ausgefallen, berichtete der Vorstandsvorsitzende Bjørn Gulden in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Am stärksten nahm der Umsatz in der Region Asien/Pazifik zu: Dort legte er um knapp 23 % auf 299 Mill. Euro zu. Auf die Frage nach Sorgen um den Wachstumstreiber China antwortete Gulden: “Es gibt keine Anzeichen, dass der Konsum sinkt.”Der Konzernumsatz stieg im dritten Quartal währungsbereinigt um 14 % auf 1,24 Mrd. Euro. Die Prognose für das gesamte Jahr erhöhte der Vorstand zum dritten Mal: nun auf 14 bis 16 %. Für die ersten neun Monate ergibt sich ein Anstieg um 16,7 %. Die Analysten von J.P. Morgan halten den Ausblick von Puma für weiterhin zurückhaltend.Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) liegt mit 300 Mill. Euro nicht mehr weit vom Jahresziel entfernt: Dieses erhöhte Puma jetzt auf eine Spanne von 325 Mill. bis 335 Mill. Euro. Das letzte Quartal ist für Puma wie für Adidas mit Abstand das schwächste, da für beide der Wintersport kaum eine Rolle spielt. Im vierten Quartal 2017 hatte Puma ein Ebit von 30 Mill. Euro erzielt. Der Aktienkurs des MDax-Werts stieg am Donnerstag um 9,9 % auf 444 Euro. Nach Meinung der Commerzbank, die ihr Kursziel bei 525 Euro beließ, liegt die Bewertung nur auf dem Niveau der Wettbewerber, obwohl Puma wesentlich schneller wachse. Das Unternehmen beweise, dass starkes Wachstum mit steigenden Margen zu vereinbaren sei. Boom der Sneaker lässt nachIm Segment Schuhe schwächte sich das Wachstum im dritten Quartal auf gut 6 % ab. Der Erlös mit Textilien legte dagegen um fast 27 % zu, auch dank neuer Produkte. Vorstandschef Gulden rechnet damit, dass sich diese Dominanz bis zum ersten Quartal 2019 fortsetzt. Zuvor sei das Schuhsegment 17 Quartale hintereinander mehr gewachsen als Textilien. “Der Sneaker-Boom ist nicht mehr so stark”, sagte Gulden. Für den Ertrag ist die große Nachfrage nach Textilien vorteilhaft: Ihre Marge liege im Vergleich mit Schuhen 3 bis 5 Prozentpunkte höher, berichtete Gulden.Mit der abgeschwächten Nachfrage nach Turnschuhen für den Alltag begründete er auch das verringerte Wachstum in der nach wie vor wichtigsten Region Europa. Zusammen mit dem Nahen Osten und Afrika stieg hier der Erlös im dritten Quartal um 8 % auf 528 Mill. Euro. Im ersten Halbjahr waren es noch fast 15 %.Die langfristigen Verbindlichkeiten von Puma haben sich auf 320 Mill. Euro etwas mehr als verdoppelt. Begründet wird dies mit der hohen Sonderdividende und der Refinanzierung nach dem Rückzug des Großaktionärs Kering. Dank des positiven Cash-flow würden die Bankschulden wieder sinken, kündigte Finanzvorstand Michael Lämmermann an.