Puma erwägt höhere Jahresprognose
Puma erwägt höhere Jahresprognose
Vorräte auf normales Niveau gesenkt – Geschäft in China erholt – Ergebnis niedriger
jh München
Puma hat die Lagerbestände auf ein normales Niveau gesenkt. Das gelang dem Sportartikelkonzern auch mit Rabattaktionen, die allerdings auf der Profitabilität lasten. So ging das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) im zweiten Quartal um 21% auf 115 Mill. Euro zurück, der Nettogewinn sank um rund 35% auf 55 Mill. Euro. Der Umsatz legte dagegen währungsbereinigt um 11% auf 2,12 Mrd. Euro zu, während der Erlös des Konkurrenten Adidas nach vorläufigen Zahlen bei 5,34 Mrd. Euro stagnierte.
Margen gesunken
Arne Freundt, der Vorstandsvorsitzende von Puma, stellte mit der Präsentation der Halbjahreszahlen eine Erhöhung der Jahresprognose für Umsatz und Ergebnis nach dem dritten Quartal in Aussicht. Voraussetzung ist, dass sich das Geschäft im aktuellen Quartal weiterhin günstig entwickelt. Der Trend sei trotz des volatilen Marktumfelds positiv, berichtete Freundt. Der Aktienkurs von Puma gewann am Mittwoch bis zum Xetra-Schluss 5,5% auf 59,32 Euro.
Zuversicht gibt Freundt, dass sich die Vorräte normalisiert hätten und die Rabattaktionen im zweiten Quartal verglichen mit dem ersten abgenommen hätten. Ende Juni lagen die Vorräte mit 2,1 Mrd. Euro gut 8% über dem Wert ein Jahr zuvor. Auf dem Höhepunkt Ende September des vergangenen Jahres hatte der Abstand mehr als 72% ausgemacht. Jetzt habe der Lagerbestand wie geplant zur Jahresmitte das richtige Niveau erreicht.
Die gesunkene Profitabilität spiegelt sich in der Rohertragsmarge wider, die im zweiten Quartal auf 44,8 (i.V. 46,5)% zurückging, sowie in der Ebit-Marge, die auf 5,4 (7,3)% nachgab. Adidas nannte 3,3 (7,0)%. Die Folgen der beendeten Kooperation mit dem Skandal-Rapper und Designer Kanye West für die “Yeezy”-Schuhe belastet das Ergebnis des Konkurrenten ebenso wie die Schwierigkeiten, mit denen die ganze Branche zu kämpfen hat.
Puma-Finanzvorstand Hubert Hinterseher, dessen Vertrag bis Ende 2027 verlängert worden ist, begründete die geringere Rohertragsmarge mit gestiegenen Beschaffungspreisen und Frachtkosten, den Rabattaktionen und Währungseffekten. Positiv hätten sich dagegen höhere Verkaufspreise und ein vorteilhafter Mix der Vertriebskanäle und der Regionen ausgewirkt.
Schwäche in den USA
Wegen des Rückgangs in den USA sank der Umsatz in Amerika währungsbereinigt um 4,4% auf 862 Mill. Euro. Dagegen gelang Puma in Europa (einschließlich Afrika und dem Nahen Osten) ein Anstieg um ein Viertel auf 846 Mill. Euro und in der Region Asien-Pazifik um gut 24% auf 413 Mill. Euro. Vor allem in China habe sich das Geschäft nach dem Abflauen der Pandemie belebt, im zweiten Quartal stieg der Umsatz dort um 36%. Freundt betonte, dass das Geschäft wegen der geschlossenen Läden im Vorjahr besonders schwach gewesen sei.
Die Marke in den USA und China zu stärken und dort Marktanteile zu gewinnen, steht in der Strategie von Puma ganz oben. “Wir machen auf allen Ebenen gute Fortschritte”, sagte Freundt. Allerdings erschwert das kühle Konsumklima der gesamten Branche das Geschäft. In Nordamerika kommt hinzu, dass Puma relativ stark abhängig ist vom Großhandelsgeschäft im preisgünstigen Segment in sogenannten Off-Price-Stores.