Pure Storage schreibt weiter rot

Seit Technologie-Sell-off 2 Mrd. Dollar Börsenwert eingebüßt - Rasantes Wachstum

Pure Storage schreibt weiter rot

scd Frankfurt – Der auf flashspeicherbasierte Server fokussierte US-Konzern Pure Storage hat auch im dritten Quartal des Ende Januar ablaufenden Geschäftsjahres Verlust geschrieben. Das Unternehmen steigerte den Umsatz zwar um 34 % auf 373 Mill. Dollar und erlöste damit rund 6 Mill. Dollar mehr, als Analysten im Schnitt prognostiziert hatten. Der operative Verlust sank indes nur um gut 2 Mill. auf 27 Mill. Dollar, so dass unter dem Strich ein Minus von 28 Mill. Dollar bzw. 12 Cent je Aktie blieb.Im vierten Quartal, das bis Ende Januar läuft, will Pure Storage 438 Mill. bis 446 Mill. Dollar erlösen, womit der Jahresumsatz in der Mitte der Spanne auf 1,38 Mrd. Dollar steigen würde. Das entspricht einem Umsatzwachstum von 35 % zum Vorjahr und träfe exakt die Erwartungen der Analysten.Sowohl nach Umsatz als auch Ergebnis ist das Schlussvierteljahr üblicherweise besonders stark. Pure Storage gibt eine Spanne für das bereinigte operative Ergebnis (Non-GAAP) von 8 bis 12 % an. Im abgelaufenen Vierteljahr war diese bereits um mehr als fünf Prozentpunkte auf 9,1 % vorangebracht worden. In den Monaten November bis Dezember erwartet das Unternehmen nun offenbar eine noch höhere Marge.Das seit gut drei Jahren börsennotierte Unternehmen kündigte zudem an, den adressierbaren Markt mit einem neuen Produkt deutlich erweitern zu wollen. Konzentrierte sich Pure Storage bis vor rund einem Jahr darauf, Flashspeicher-Server an Unternehmen für deren Datenzentren zu vertreiben, bietet die Gesellschaft mittlerweile auch cloudbasierte Backup-Speicher- und Integrationsdienste an. Wette auf die hybride CloudJüngste Addition ist eine Suite von Cloud-Datendiensten, die Kunden über die Cloud von Weltmarktführer Amazon Web Services laufen lassen können. Ziel der Applikationen ist es, in einer hybriden IT-Umgebung eine bessere Integration von Cloud-Applikationen und -Daten mit denen aus dem firmeninternen Netzwerk zu erreichen. “Die Kunden sollten die Möglichkeit haben, Infrastrukturentscheidungen basierend darauf zu treffen, was das beste für ihre Umgebung ist”, sagte Charles Giancarlo, Chairman und CEO von Pure Storage. Wo die Technologie läuft, solle kein Hindernis sein. Der Wunsch nach einer hybriden Cloud-Architektur mit öffentlicher und privater Cloud sei die klare Präferenz heutiger Unternehmen. Vom Berater zum CEOGiancarlo hatte 2017 nach mehreren Jahren als leitender Berater des Venture-Capital-Spezialisten Silver Lake Partners den Mitgründer und damaligen CEO Sccott Dietzen an der Spitze von Pure Storage abgelöst.Die Marktkapitalisierung von Pure Storage lag am Donnerstagmorgen noch bei knapp 4 Mrd. Dollar und damit fast 1 Mrd. Dollar über der Bewertung zum IPO vor drei Jahren. Allerdings war Pure Storage zuletzt ebenfalls stark durch den Ausverkauf bei US-Technologieaktien in Mitleidenschaft gezogen worden. Beim Rekordhoch am 10. September war Pure noch nahezu 6,4 Mrd. Dollar schwer.