QSC findet Käufer für ihr Breitbandnetz

Energieversorger EnBW baut Telekomaktivitäten aus

QSC findet Käufer für ihr Breitbandnetz

ak Düsseldorf – Das sich zum IT-Konzern wandelnde ehemalige Telekommunikationsunternehmen QSC hat einen Käufer für sein Breitbandnetz gefunden. Der Energieversorger EnBW übernimmt die Netzgesellschaft Plusnet für 229 Mill. Euro in bar. Die Karlsruher, die sich die Expansion in Sachen kritische Infrastrukturen auf die Fahnen geschrieben haben, bauen damit ihre Telekommunikationsaktivitäten deutlich aus. Ihr eigener Anbieter Netcom BW ist mit seinem Glasfasernetz vor allem in Baden-Württemberg aktiv und bedient bislang primär Privatkunden. Der Umsatz lag im vergangenen Jahr bei 74 Mill. Euro. Mit Plusnet kommen jetzt Erlöse von mehr als 200 Mill. Euro hinzu und rund 25 000 Geschäftskunden bundesweit – in der Regel Unternehmen mit 50 bis 200 Beschäftigten. Die Netzgesellschaft soll als eigenständiges Unternehmen unter dem bisherigen Namen weitergeführt werden. “Wir sind überzeugt, dass wir gemeinsam wachsen und eine noch stärkere Rolle auf einem für die Infrastruktur und Digitalisierung hochrelevanten Markt spielen können – auch und gerade als Partner von Industrie, Gewerbe, Kommunen und Stadtwerken”, ließ sich EnBW-Infrastrukturchef Wolfgang Eckert zitieren.Mit dem Closing der Transaktion, bei der EnBW rechtlich von CMS beraten wurde, rechnen die Beteiligten im dritten Quartal. Das Kartellamt muss noch zustimmen.Für QSC, die ihre Netztochter bereits 2017 ins Schaufenster gestellt hatte, fällt mit der Veräußerung ein Buchgewinn an. Im QSC-Einzelabschluss ist der Buchwert der Plusnet mit 186 Mill. Euro angegeben. Mit dem Verkaufserlös will der Dienstleister jetzt sein Cloud- und Internet-of-Things-Geschäft ausbauen. So werde die Rückführung der Gesamtverschuldung die Unabhängigkeit des Unternehmens bei strategischen Entscheidungen erhöhen, hieß es in einer Mitteilung. Ein offensiverer Markt- und Vertriebsangang, verstärkte Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten sowie Akquisitionen zur gezielten Ergänzung des Technologieportfolios würden möglich. Details will QSC Ende Mai nennen.