Redos wieder im Rennen um Real
ab Düsseldorf – Die Redos-Gruppe meldet sich mit Verve im Bieterwettstreit um die SB-Warenhauskette Real zurück. Metro tritt in Exklusivverhandlungen mit dem Konsortium um den auf Handelsimmobilien spezialisierten Investor Redos ein, wie mitgeteilt wird. Bis Ende Juli soll ein Abschluss erzielt werden. Damit liegen die Gespräche mit X + Bricks, die sich zuletzt als einzig verbliebener Bieter die größten Hoffnungen auf den Zuschlag gemacht hatte, zunächst auf Eis.Die exklusiven Verhandlungen basieren auf einem Rahmenvertrag, bei dem Metro manche Kröte schlucken muss. Vorgesehen ist, dass Real als Ganzes an das Redos-Konsortium, dem auch die Hamburger ECE und Morgan Stanley Real Estate angehören, geht. Allerdings bleibt Metro zunächst mit einer Minderheit (24,9 %) am operativen Geschäft beteiligt, erhält jedoch eine Put-Option, die frühestens nach drei Jahren ausgeübt werden kann.Nach aktuellem Verhandlungsstand wird dem Geschäft, das die Immobilien wie auch das operative Geschäft umfasst, ein Unternehmenswert von etwa 1 Mrd. Euro zugemessen. Der Eigenkapitalwert beläuft sich nach den Angaben auf etwa 500 Mill. Euro und liegt damit unter dem Buchwert der Real-Immobilien. Folglich nimmt der Handelskonzern basierend auf dem aktuellen Verhandlungsstand eine Wertberichtigung von 385 Mill. Euro in Kauf, die noch im ersten Halbjahr des laufenden Turnus verbucht wird.Damit käme Metro-Chef Olaf Koch dem Ziel, sich auf den Großhandel zurückzuziehen, einen Schritt näher, wenngleich der jetzt kommunizierte Verhandlungsstand nicht ganz die geweckten Hoffnungen trifft. Redos, die sich Anfang April aufgrund der kartellrechtlichen Risiken aus dem Bieterprozess verabschiedet hatte, habe das überzeugendste Konzept für die Neuausrichtung von Real vorgelegt, heißt es. “Als Minderheitsgesellschafter sind wir bereit, den weiteren Weg verantwortungsvoll für einen definierten Zeitraum zu begleiten”, wird Koch zitiert.Das Konzept des Käufers basiere sowohl auf umfangreichen Investitionen als auch auf einer Anpassung des Filialnetzes, heißt es. Die Details der Neuausrichtung sollen in den jetzt beginnenden Exklusivverhandlungen ausgearbeitet werden. Nach den bisherigen Plänen bleibt die Real-Geschäftsführung an Bord. Sie soll das (verkleinerte) Filialnetz neu ausrichten. Zudem beteuert Oliver Herrmann, Geschäftsführer von Redos, bei Standortabgaben großen Wert auf die Übernahme der Mitarbeiter zu legen.Real betreibt bundesweit 279 Standorte, davon befinden sich 65 Immobilien im Besitz der SB-Warenhauskette. Auch die Real-Geschäftsführung zeigt sich von der gefundenen Lösung angetan: “Wir schätzen Redos als langjährigen und zuverlässigen Geschäftspartner.” Entscheidend sei, dass der Verkaufsprozess nun zügig abgeschlossen werde.