Rekordjahr beim Maschinenbauer Trumpf

Jahrelange Forschung für Halbleiter zahlt sich aus

Rekordjahr beim Maschinenbauer Trumpf

igo Stuttgart – Der Maschinenbauer und Laserspezialist Trumpf hat in seinem am 30. Juni beendeten Geschäftsjahr 2017/18 einen Rekordgewinn erzielt und das Ergebnis um mehr als die Hälfte gesteigert. Der Umsatz erhöhte sich um 14,6 % auf 3,6 Mrd. Euro. Der Auftragseingang kletterte um 12,5 % auf 3,8 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis (Ebit) wuchs um 52,3 % auf 514 Mill. Euro, wodurch die Umsatzrendite von zuvor 10,8 % auf 14,4 % stieg. Der Konzernüberschuss nach Dritten stieg von 251 Mill. Euro im Vorjahr auf 392 Mill. Euro.Überschattet wurde das Rekordjahr vom Tode Berthold Leibingers. Der langjährige Chef des Familienunternehmens, der Trumpf zu einem der weltweit führenden Maschinenbaukonzerne formte, verstarb vor wenigen Tagen (vgl. BZ vom 17. Oktober).Mit den Ergebnissen übertraf der Konzern zwar die eigenen Erwartungen. Im laufenden Geschäftsjahr lag Trumpf per September jedoch unter der internen Planung, wie die Vorsitzende der Geschäftsführung Nicola Leibinger-Kammüller damals mit Verweis auf die konjunkturelle Abkühlung in China und Europa sagte (vgl. BZ vom 13. September). Dennoch erwartet Trumpf “trotz einer insgesamt rückgängigen Weltkonjunktur gute Geschäfte auf einem ähnlichen Profitabilitätsniveau”.Im vergangenen Geschäftsjahr stieg der Umsatz im größten Geschäftsbereich Werkzeugmaschinen um 11,3 %. Der Geschäftsbereich Lasertechnik legte um 21,5 % zu, was vor allem an der EUV-Lithografie zur Belichtung von Mikrochips lag. Trumpf forscht seit Jahren gemeinsam mit dem Optikkonzern Zeiss und dem niederländischen Anlagenbauer ASML an dieser Technologie, durch die die Leistungsfähigkeit von Halbleitern bei geringeren Kosten erhöht werden kann (vgl. BZ vom 4.11.2016). Die ersten EUV-Systeme sind seit etwa einem Jahr auf dem Markt. Trumpf liefert dabei die Laser zur Belichtung der Halbleiterwafer und erlöste damit im entsprechenden Geschäftsbereich im vergangenen Geschäftsjahr 250 Mill. Euro – ein Plus von 57,3 % gegenüber dem Vorjahr. Für das laufende Jahr erwartet Trumpf weiteres “spürbares Wachstum” in diesem Geschäft.Neben der EUV-Technologie waren im vergangenen Jahr der 3-D-Druck mit Metall sowie die Plattform Axoom, eine Art App-Store für Fertigungsanwendungen für den Mittelstand, die Investitionsschwerpunkte. Die Kosten für Forschung und Entwicklung stiegen in Folge um 5,9 % auf 337 Mill. Euro, was 9,5 % des Umsatzes entspricht.