Rewe fährt Investitionen hoch
ab Düsseldorf – Die genossenschaftliche Handelsgruppe Rewe gibt bei der Expansion Gas. Nachdem im Vorjahr bereits 1,9 Mrd. Euro in Expansion und Modernisierung flossen, sind für den neuen Turnus erneut Investitionen von 2,4 Mrd. Euro budgetiert, wie Vorstandschef Lionel Souque vor der Presse sagte. Davon sollen 1,5 Mrd. Euro in den deutschen Heimatmarkt fließen, 900 Mill. Euro sind für die Auslandsmärkte reserviert. Hierzulande soll das Geld in erster Linie in die Vertriebslinien Rewe und Penny gesteckt werden. Im laufenden Turnus sollen zusammen 240 Märkte neu eröffnet bzw. im Zuge der Modernisierung verlagert werden. Zugleich wollen die Kölner, die nach Edeka die Nr. 2 im deutschen Lebensmitteleinzelhandel sind, den Digitalisierungskurs fortsetzen. Das wiederum impliziert aber auch weitere Investitionen in die Logistik, wie Souque ausführte. Last but not least liegt ein weiterer Investitionsschwerpunkt auf Immobilien, insbesondere in Deutschland. Während sich im Ausland etwa 40 % der Immobilien im Besitz von Rewe befinden, sind es hierzulande weniger als 5 %. “Mit den Investitionen wollen wir die Geschwindigkeit unseres profitablen Wachstums nochmals signifikant erhöhen”, sagte Souque. Dass 2017 in dieser Hinsicht von Erfolg gekrönt war, zeigen die Jahreszahlen. Inklusive der selbständigen Kaufleute wuchs der Gruppenumsatz im abgelaufenen Turnus um 6,7 % auf 57,8 Mrd. Euro. Auf Konzernebene, also ohne Berücksichtigung der At-Equity-Gesellschaften, Beteiligungen und des selbständigen Einzelhandels, fiel der Zuwachs mit 8,3 % auf 49,4 Mrd. Euro noch größer aus. Grund dafür waren nicht zuletzt die Übernahme von 64 Kaiser’s-Tengelmann-Filialen sowie die als Joint-Venture-Gründung verkleidete Akquisition von 164 Sky-Märkten von Coop in Nord- und Ostdeutschland, die zusammen für ein Umsatzvolumen von mehr als 1 Mrd. Euro standen. Doch auch organisch kam Rewe um 4,4 % voran, wie Finanzchef Christian Mielsch ausführte. Mit den Sky-Supermärkten hat sich Rewe allerdings einen “Sanierungsfall” ins Haus geholt, wie Souque ausführte. Frühestens im Jahr 2021 sei hier mit einem positiven Ergebnis zu rechnen. Trotzdem sei die Entscheidung richtig gewesen, gelinge Rewe durch beide Akquisitionen doch eine wesentliche Stärkung der Wettbewerbsposition in Berlin, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern. Zumal jede umgebaute Filiale – sei es Kaiser’s Tengelmann oder Sky – deutlich zweistellige Umsatzzuwächse zeige.Die Übernahmen hinterließen aber auch in der Ertragsrechnung Spuren. So halbierte sich das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Amortisation (Ebita) auf 491 (i.V. 997) Mill. Euro. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass im Vorjahreswert positive Sondereffekte von 423 Mill. Euro enthalten waren, während es 2017 zu Belastungen im Umfang von 103 Mill. Euro kam, wie Mielsch erläuterte. Bereinigt habe sich das operative Ergebnis um 20 auf 594 Mill. Euro verbessert. Wie es heißt, wirtschafteten alle Geschäftsfelder, neben den Supermärkten und dem Discounter Penny – mit beiden Vertriebslinien ist Rewe auch im Ausland präsent – sind das die Toom-Baumärkte und die Touristik-Sparte, profitabel.