Rewe will sich Lekkerland einverleiben

Übernahme setzt auf Convenience-Trend

Rewe will sich Lekkerland einverleiben

ab Düsseldorf – Mit der Übernahme des Großhändlers Lekkerland zollt die Kölner Rewe dem Trend zur Unterwegsversorgung Tribut. Zu einem nicht genannten Preis will sich Deutschlands drittgrößter Lebensmitteleinzelhändler die Lekkerland AG & Co. KG zu 100 % einverleiben und im Anschluss den neuen strategischen Geschäftsbereich “Convenience” gründen. Die Transaktion muss aber noch von den Kartellbehörden freigegeben werden.”Die Unterwegsversorgung und der Außerhaus-Verzehr gehören zu den stärksten Trends unserer Branche und werden zukünftig eine noch wichtigere Rolle spielen”, begründet Rewe-Chef Lionel Souque den Schritt. Nachdem Rewe dem Trend in der Vergangenheit mit dem Aufbau spezieller Convenience-Sortimente begegnet sei, erhoffen sich die Kölner, mit der Lekkerland-Übernahme auch in der Logistik den Anschluss zu schaffen. Die Kombination der eigenen Kompetenz, was Waren- und Category-Management anbelangt, mit der logistischen Leistungsfähigkeit und der vielfältigen Großhandelsexpertise von Lekkerland soll Großhandelskunden und Endverbrauchern gleichermaßen zugutekommen, heißt es.”Die Aktivitäten und Kompetenzen von Rewe und Lekkerland sind in hohem Maße komplementär und eröffnen beiden Partnern Perspektiven”, wird Lekkerland-Chef Patrick Steppe zitiert. Im deutschen Lebensmitteleinzelhandel sind die Möglichkeiten für akquisitorisches Wachstum aufgrund der hohen Konzentration weitgehend ausgeschöpft.Lekkerland ist aus dem Zusammenschluss diverser Süßwarengroßhändler hervorgegangen und gehört heute diversen Familienstämmen. Ein Viertel der Anteile gehört Japan Tobacco. Zu den Kunden zählen Tankstellen, Kioske, Convenience Stores, Bäckereien und Schnellrestaurants. In sieben europäischen Ländern bietet der “Spezialist für Unterwegskonsum” maßgeschneiderte Logistik und ein breites Großhandelssortiment, heißt es in der Eigenbeschreibung. Europaweit zählt Lekkerland 4 900 Beschäftigte. Im abgelaufenen Turnus wurde ein Umsatz von 12,4 Mrd. Euro (inklusive Tabaksteuer) und ein operatives Ergebnis von 92,7 Mill. Euro erwirtschaftet. Der Kaufpreis beläuft sich dem Vernehmen nach auf deutlich unter 1 Mrd. Euro.Rewe ist im Vergleich dazu bedeutend größer. Die Gruppe brachte es 2018 mit 360 000 Beschäftigten auf einen Umsatz von mehr als 61 Mrd. Euro. Unter dem Gruppendach stehen neben Supermärkten auch Baumärkte und Reiseveranstalter.