Rüstung

Rheinmetall könnte Raketenproduktion für Lockheed Martin übernehmen

In der Rüstungsbranche bahnt sich die nächste Kooperation an. Rheinmetall könnte nach Rumpfteilen für die F-35 nun auch Raktenteile produzieren.

Rheinmetall könnte Raketenproduktion für Lockheed Martin übernehmen

Rheinmetall könnte Raketen für
Lockheed produzieren

dpa-afx Frankfurt

Der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin will Raketen vom Typ ATACMS und Hellfire bei Rheinmetall in Deutschland fertigen lassen. „Wir sprechen bereits aktiv über zusätzliche Fertigung – unter anderem für ATACMS und Hellfire Raketen“, sagte der Europachef von Lockheed Martin, Dennis Göge, der „Wirtschaftswoche“. Noch sei die Liste aber „nicht final“.

Gebaut werden sollen die Raketen in einem in dieser Woche eingeweihten Werk von Rheinmetall in Unterlüß. „Rheinmetalls Ausbau des Standorts Unterlüß verschafft unserer Zusammenarbeit bei der Fertigung von Raketen- und Lenkflugkörpern noch mehr Spielraum“, sagte Göge.

Rheinmetall und der US-Konzern sind seit einiger Zeit partnerschaftlich verbunden. Rheinmetall baut in Deutschland Rumpfteile für den F-35-Tarnkappenbomber von Lockheed Martin. Zudem teilten die beiden Unternehmen bereits im April mit, gemeinsam ein „europäisches Kompetenzzentrum für die Herstellung und den Vertrieb von Raketen und Flugkörpern“ schaffen zu wollen.

Laut Industriekreisen verhandeln die beiden Unternehmen auch über eine europäische Fertigung von Raketenmotoren, wie das Magazin weiter schreibt. Offiziell wollte Lockheed sich dazu dem Bericht zufolge nicht äußern. Auch Rheinmetall lehnte einen Kommentar ab.

Rheinmetall soll auf Marineschiffbau schielen

Der Düsseldorfer Rüstungskonzern streckt seine Fühler offenbar zugleich auch in den Marineschiffbau aus. Laut einem Bericht der „Bild“-Zeitung will der Konzern den Schiffbauer Naval Vessels Lürssen (NVL) übernehmen, den militärischen Bereich der familiengeführten Firma. Damit würde sich Rheinmetall ein neues Geschäftsfeld eröffnen. Die Lürßen-Familie will sich ihrerseits von den Militärwerften in Hamburg, Wilhelmshaven und Wolgast trennen, um sich künftig auf die Produktion von Megajachten zu konzentrieren, hieß es.

Sollte die Transaktion zustande kommen, dann würde dies die Konsolidierung der deutschen Rüstungsbranche beschleunigen. Gerade beim Bau von Marineschiffen konkurrieren mit der Thyssenkrupp-Tochter TKMS, NVL sowie German Naval Yards allein aus Deutschland drei Werften um Aufträge. Die Unternehmen lehnen dem Bericht zufolge einen Kommentar ab.