Akquisition in Rumänien

Rheinmetall setzt auf Nato-Ostflanke

Seit dem Ausbruch des Kriegs in der Ukraine setzt Rheinmetall beim Ausbau des Rüstungsgeschäfts auf Osteuropa. Jetzt wird ein rumänischer Hersteller von Spezialfahrzeugen und Lkw-Aufbauten, die auch militärisch genutzt werden, mehrheitlich erworben.

Rheinmetall setzt auf Nato-Ostflanke

Rheinmetall setzt
auf Nato-Ostflanke

Mehrheitserwerb an rumänischem Fahrzeugbauer

ab Düsseldorf

Rheinmetall setzt bei der Expansion in der Rüstungsindustrie auf die Stärkung der Nato-Ostflanke. Zu diesem Zweck erwirbt der deutsche Rüstungskonzern eine mehrheitliche Beteiligung am rumänischen Fahrzeugbauer Automecanica Medias, wie mitgeteilt wird. Zu den finanziellen Details der Transaktion, die noch der behördlichen Genehmigung bedarf, machen die Düsseldorfer keine Angaben.

Der Kauf der 72,5-prozentigen Beteiligung erfolgt über die Rheinmetall Landsysteme GmbH. Anschließend wird der Fahrzeughersteller in Rheinmetall Automecanica umbenannt. Die restlichen Anteile verbleiben bei den bisherigen privaten Eigentümern. Mit der Akquisition stärke Rheinmetall die eigene Position in Zentraleuropa und erschließe sich neben erheblichem Umsatzpotenzial auch neue Kundenländer in der Region, heißt es. Im östlichen Bündnisbereich ist der Konzern bislang in Litauen und Ungarn präsent.

Rheinmetall kooperiert seit 2022

Automecanica Medias ist ein Produzent von Spezialfahrzeugen, Lkw-Aufbauten und Anhängern, die sowohl zivil als auch militärisch genutzt werden. Eine Kooperation mit den Deutschen gibt es seit 2022. Damals verständigten sich die Firmen auf den gemeinsamen Betrieb eines Wartungszentrums für militärische Fahrzeuge im rumänischen Satu Mare. Der Akquisition misst der Rüstungskonzern ein jährliches Umsatzpotenzial von 300 Mill. Euro bei. Schon im laufenden Turnus sollen Aufträge im dreistelligen Millionen-Euro-Volumen eingeworben werden.

Rheinmetall-Chef Armin Papperger bezeichnet den Kauf als „bedeutenden Meilenstein“ in der strategischen Ausrichtung in Zentraleuropa. Er werde dazu beitragen, die Verteidigungsfähigkeit der EU und Nato an der Ostflanke zu stärken. Der Standort Medias spiele in der Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft der in der Ukraine eingesetzten westlichen Kampfsysteme und deren logistischer Betreuung eine zentrale Rolle, heißt es. In der neuen Konstellation will sich Rheinmetall zudem als führender Produzent der rumänischen Streitkräfte positionieren. Mit der Akquisition baut Rheinmetall zugleich das weltweite Produktionsnetzwerk im Fahrzeugbau aus.