Rhön stellt Weichen für Milliardenrückzahlung

Ludwig Braun für Aufsichtsrat vorgeschlagen

Rhön stellt Weichen für Milliardenrückzahlung

swa Frankfurt – Beim Rhön-Klinikum nimmt die Verteilung des Milliardenerlöses aus dem Verkauf von Krankenhäusern an Fresenius Formen an. Das Unternehmen bereitet eine vereinfachte Kapitalherabsetzung nach einem öffentlichen Angebot an die Aktionäre vor. Damit sollen knapp 1,7 Mrd. Euro an die Anteilseigner fließen. Dies soll die Hauptversammlung am 12. Juni beschließen, teilt Rhön mit.Die einzuziehenden Aktien sollen in einem öffentlichen Tender außerhalb der Börse eingesammelt werden. Für die Andienungsrechte werde ein Börsenhandel ermöglicht. Das öffentliche Erwerbsangebot soll eine Annahmefrist bis spätestens 30. November 2014 vorsehen, bei Anfechtungsklagen gegen die Kapitalherabsetzung bleibt das Fenster bis 31. Dezember 2014 offen.Der Angebotspreis darf laut Rhön den Referenzpreis von 23,54 Euro nicht unterschreiten und um nicht mehr als 7 % überschreiten. Der Referenzkurs berechnet sich aus den Schlusskursen der drei Handelstage vor Ankündigung des öffentlichen Angebots, also vor dem 29. April. Der Referenzkurs könne angepasst werden, wenn der Aktienkurs künftig erheblich abweicht. Gestern gingen die Titel 1,2 % fester bei 23,87 Euro aus dem Xetra-Handel.Den Beschluss über die vereinfachte Kapitalherabsetzung will Rhön mit einfacher Stimmenmehrheit fassen lassen. Dies sieht das Aktiengesetz so vor, zumal der Aktienerwerb aus dem Bilanzgewinn gespeist wird und das Eigenkapital nicht berührt ist. Allerdings hat Rhön eine Sperrminorität von 10 % für wichtige Hauptversammlungsbeschlüsse in der Satzung, wobei explizit “Maßnahmen der Kapitalherabsetzung” genannt werden. Diese Übernahmehürde war auf dem Aktionärstreffen 2013 gekippt worden, ist nach Anfechtungsklagen aber noch nicht aus der Satzung gestrichen. Das umstrittene Votum wird nun zur Abstimmung gestellt, wofür laut Rhön ebenfalls eine einfache Mehrheit reiche.Als “Rückfallposition” schlägt die Verwaltung vor, die 1,7 Mrd. Euro alternativ über eine Sonderdividende von 12,08 Euro zusätzlich zur regulären Dividende von 0,25 Euro auszukehren.Nach Beilegung des Streits im Aktionärskreis wird dem größten Aktionär B. Braun ein Aufsichtsratsposten angeboten. Firmenpatriarch Ludwig Georg Braun wird für das Gremium vorgeschlagen. Den Platz räumen wird Rechtsanwalt Detlef Klimpe.