Ringen um Flughafenbetreiber in Paris
wü Paris – Die im nächsten Jahr erwartete Teilprivatisierung des französischen Flughafenbetreibers Aéroport de Paris (ADP) sorgt für starkes Interesse. Großinvestoren wie der Baukonzern Vinci sowie die Investmentgesellschaften IFM Investors und Macquarie sollen den französischen Staat nach Informationen von “Les Echos” drängen, seine gesamte Beteiligung zu verkaufen. Sollte sich Paris dagegen dazu entschließen, den Anteil an ADP in Minderheitsblöcken zu verkaufen, würden sie nicht als Kandidaten für eine Übernahme zur Verfügung stehen, ließen sie die Regierung demnach wissen.Die weitere Privatisierung des Flughafenbetreibers dürfte Ende des ersten Halbjahres 2019 eingeleitet und dann vor Jahresende abgeschlossen werden. Das geplante Gesetz für den “Aktionsplan für Wachstum und Wandel von Unternehmen” enthält die rechtlichen Grundlagen dafür. Bisher war der französische Staat gesetzlich dazu verpflichtet, eine bestimmte Mindestbeteiligung an ADP, Engie und der Lottogesellschaft Française des Jeux zu behalten.Vinci-Chef Xavier Huillard hat bereits mehrfach Interesse bekundet, sollte der Staat entscheiden, seine gesamten Anteile abzutreten. Uninteressant wäre es für den Baukonzern dagegen seiner Meinung nach, wenn der Staat nur 17 oder 18 % des Kapitals an mehrere Investoren verkaufen und die Kontrolle über ADP langfristig behalten wolle. Vinci hält bereits 8 % an dem Flughafenbetreiber.ADP-Chef Augustin de Romanet sagte kürzlich, dass sich der Staat offenbar bis zum letzten Moment offenhalten wolle, welche der drei möglichen Szenarien er für den Flughafenbetreiber wählt: den Verkauf der gesamten Beteiligung an einen Konzern oder eine Gruppe von Unternehmen, die Veräußerung der Beteiligung in mehreren kleinen Blöcken oder den Verkauf eines Teils der Beteiligung.