Rocket Internet trennt sich von Beteiligung an Jumia
sp/Reuters Berlin – Der Berliner Start-up-Investor Rocket Internet hat sich in den vergangenen Monaten von seiner Beteiligung an der afrikanischen Online-Plattform Jumia getrennt. Der Ausstieg aus der 2012 gegründeten Amazon-Kopie sei zwischen November und der Zeit vor dem Corona-Ausbruch erfolgt, sagte Finanzchefin Bettina Curtze am Donnerstag. Details zum Verkaufserlös oder dem genauen Zeitpunkt nannte sie nicht. Im November war Rocket noch mit 11% an dem weiterhin Verluste schreibenden afrikanischen Amazon-Konkurrenten beteiligt, der vor rund einem Jahr an die New Yorker Börse gegangen war und sich seither auf Talfahrt befindet. Wenige Tage nach dem Börsengang wurde Jumia Mitte April 2019 mit mehr als 3 Mrd. Dollar bewertet. Gestern lag der Börsenwert des Start-ups, das nach dem Sprung über die Milliardengrenze als erstes Einhorn unter den afrikanischen Nachwuchsfirmen galt, bei gut 220 Mill. Dollar.Im Portfolio von Rocket Internet firmieren Home24 und die Global Fashion Group mittlerweile als prominenteste börsennotierte Unternehmen. Anteile an anderen Firmen wie dem Kochbox-Lieferanten Hellofresh haben die Berliner ebenfalls verkauft. Trotz der Coronavirus-Krise, die sich negativ auf viele Start-ups auswirken dürfte, will das Unternehmen laut Curtze aber weiterhin in Nachwuchsfirmen investieren und neue Start-ups gründen. Zuletzt ist es vor allem bei Letzteren relativ ruhig um die Berliner geworden.Man erwarte im laufenden Jahr zwar eine höhere Insolvenzquote als in den Vorjahren, teilte Vorstandschef Oliver Samwer den Aktionären mit. “Allerdings haben wir Kapital zur Verfügung, um weiterhin attraktive Unternehmen und hervorragende Teams zu unterstützen.”Im vergangenen Jahr hat Rocket Internet deutlich mehr verdient. Gerüchte, wonach Rocket Internet sich von der Börse zurückziehen könnte, kommentierte Curtze am Donnerstag nicht. Die Aktie ging 2,5 % schwächer aus dem Handel.