Energiewende auf Britisch

Rolls-Royce setzt sich bei Mini-Meilern gegen Westinghouse durch

Rolls-Royce hat grünes Licht für den Bau von drei Mini-Atomkraftwerken im Norden von Wales bekommen. Auch sonst läuft vieles rund bei dem Technologiekonzern.

Rolls-Royce setzt sich bei Mini-Meilern gegen Westinghouse durch

Rolls-Royce gewinnt Rennen um Mini-Meiler gegen Westinghouse

Grünes Licht für den Bau von drei Reaktoren in Nordwales

hip London

Rolls-Royce hat sich mit ihren Mini-Atomkraftwerken gegen den US-Konkurrenten Westinghouse durchgesetzt. Die britische Regierung gab grünes Licht für den Bau von drei Mini-Meilern in Wylfa im Norden von Wales. Sie investiert 2,5 Mrd. Pfund in das Projekt, das auf dem Höhepunkt seines Baus 3.000 Arbeitsplätze bieten soll.

Mitte der 2030er-Jahre werde der erste Strom aus den kleinen Reaktoren in Modularbauweise (Small Modular Reactors, SMR) erwartet, heißt es in einer Pressemitteilung des Ministeriums für Energiesicherheit und Net Zero. Sie sollen ausreichend Energie für drei Millionen Haushalte liefern. Bauherrin ist die staatseigene Great British Energy-Nuclear, die von der im Juli 2024 gewählten Labour-Regierung ins Leben gerufen wurde. Ihr Chairman, Simon Bowen, sprach von einem „historischen Moment für Großbritannien“.

„Flottenbasierte Herangehensweise“

„Diese ersten SMRs in Wylfa werden die Grundlage für eine flottenbasierte Herangehensweise an die Entwicklung der Atomkraft liefern“, sagte Bowen. Denn der Vorteil der modularen Bauweise liegt darin, dass dadurch die Planungs- und Genehmigungsverfahren vereinfacht werden könnten, die in den vergangenen Jahren nahezu unüberwindliche Hürden für die Entwicklung der Kernkraft darstellten. In Wylfa steht noch ein altes AKW, das 2015 stillgelegt wurde.

Die British-Gas-Mutter Centrica setzt bei SMRs auf das US-Unternehmen X Energy. Gleich zwölf davon sind für das erste Projekt im nordenglischen Hartlepool vorgesehen. Schon 2028 soll der erste Strom fließen.

„Zusätzliche Zuversicht“

Von Rolls-Royce gab es noch weitere Nachrichten: Die Zahl der Flugstunden großer Triebwerke, die für das Wartungsgeschäft des Technologiekonzerns von entscheidender Bedeutung ist, stieg in den ersten Monaten 2025 auf 109% des 2019 erreichten Werts. Sie lag also über dem vor der Pandemie erreichten Stand.

Die starke Performance der Gruppe habe „zusätzliche Zuversicht“ aufgebaut, was das Erreichen der Gewinn- und Cashflow-Ziele in diesem Jahr angehe, ließ sich CEO Tufan Erginbilgic in einem Update zur Geschäftsentwicklung zitieren.