RTL stemmt sich gegen Fernsehflaute

Aktie unter Druck - Mutter Bertelsmann auf Kurs

RTL stemmt sich gegen Fernsehflaute

ak Düsseldorf – Im Gegensatz zu Konkurrentin ProSieben hält RTL Kurs. Die Sendergruppe bestätigte am Donnerstag genauso wie ihr Mutterkonzern Bertelsmann ihre Jahresziele. Dennoch kam die im MDax notierte RTL-Aktie unter die Räder und verlor, mitgerissen vom Absturz des Münchener Wettbewerbers, 7,5 %.RTL konnte das operative Ergebnis (Ebitda) in den ersten neun Monaten insgesamt stabil halten, im dritten Quartal allerdings ging es um 3,4 % zurück. Grund dafür waren geringere Werbeumsätze auf dem wichtigsten Markt Deutschland, da die Fußball-WM im öffentlich-rechtlichen Fernsehen die Zuschauer band. Die Einbußen wurden teilweise ausgeglichen durch die Entwicklung bei der französischen Groupe M6, die von Transfererlösen beim Fußballclub Girondins de Bordeaux profitierte.Noch stärker kam das vergleichsweise kleine Geschäft von RTL Nederland voran. In den ersten neun Monaten legte das Ebitda um 22 % auf 55 Mill. Euro zu. Die Video-on-Demand-Plattform Videoland habe ihre zahlende Abonnentenzahl mehr als verdoppelt, teilte das Unternehmen mit, ohne absolute Zahlen zu nennen. Dagegen wächst das vergleichbare Angebot von RTL in Deutschland, TV Now, mit 40 % weniger stark. Die gesamten Digitalumsätze von RTL stiegen in den ersten neun Monaten um 18 % auf 660 Mill. Euro.Der Mutterkonzern Bertelsmann wuchs in den ersten neun Monaten trotz negativer Wechselkurseffekte um 2,4 % auf 12,4 Mrd. Euro Umsatz. Die als Wachstumsgeschäfte definierten Bereiche, unter anderem die Digitalgeschäfte, kamen um 10 % auf 4,2 Mrd. Euro voran. In Sachen Ergebnis bleibt die Druckereisparte das Sorgenkind.