Jet-Zulieferer

Rückstellungen drücken MTU in die roten Zahlen

Mehr als 700 ausgelieferte Pratt&Whitney-Flugzeugturbinen müssen wegen schadhafter Teile inspiziert werden. MTU hat dafür als Zulieferer hohe Rückstellungen in die Bilanz eingestellt. Das verhagelt die aktuellen Zahlen.

Rückstellungen drücken MTU in die roten Zahlen

Rückstellungen von fast einer Milliarde Euro für langwierige Inspektionen an schadhaften Triebwerken drücken den Münchner Flugzeug-Zulieferer MTU Aero Engines in die roten Zahlen. Der Verlust vor Zinsen und Steuern (Ebit) summierte sich in den ersten neun Monaten auf 410 Mill. euro (Vorjahr: Gewinn 331 Mill. Euro), wie MTU am Freitag mitteilte. Fast alle der 700 ausgelieferten Getriebefan-Triebwerke des Partners Pratt & Whitney müssen in den nächsten Jahren für Monate in die Werkstatt, weil in ihnen eine womöglich defekte Turbinenscheibe verbaut ist. Bereinigt um die Rückstellungen stieg das Ebit von MTU in den ersten neun Monaten um ein Drittel auf 597 Mill. Euro.

Der bereinigte Umsatz kletterte von Januar bis September um 21% auf 4,6 Mrd. Euro. An den bereinigten Zahlen misst MTU seinen Erfolg. Für das Gesamtjahr bleibe es daher bei den Prognosen: einem Umsatz von 6,1 bis 6,3 Mrd. Euro und einem bereinigten Ebit von leicht über 800 Mill. Euro. Die höchsten Zuwächse verzeichnete MTU dabei im Geschäft mit neuen Triebwerken für Verkehrsflugzeuge.

MTU hat einen Anteil von 18% an dem Getriebefan-Triebwerk. GTF-Triebwerke vom Typ PW1100G-JM sind das häufigste Triebwerk für das Airbus-Erfolgsmodell A320neo und unter anderem bei den Billigfluggesellschaften JetBlue, Spirit Airlines und Wizz Air im Einsatz. Die Getriebefan-Technik gilt als besonders sparsam.