RWE beendet Rating durch Standard & Poor's
cru Düsseldorf – RWE lässt die Bonität des Konzerns nicht mehr von der Ratingagentur Standard & Poor’s bewerten. Vor dem Hintergrund der geringfügigen Kapitalmarktaktivitäten seien drei Bonitätsnoten von drei verschiedenen Ratingagenturen für RWE nicht länger erforderlich, teilte der Konzern mit. Nach dem Börsengang der Stromnetztochter Innogy im Oktober 2016, an der RWE mit 77 % beteiligt ist, hatte diese mit 18,7 Mrd. Euro einen Großteil der Finanzschulden übernommen. Von den verbleibenden RWE-Hybridanleihen, deren Volumen aktuell nur noch bei 1,9 Mrd. Euro liegt, wurden 2017 mit Hilfe der Rückerstattung der Kernbrennstoffsteuer rund 1,8 Mrd. Euro abgelöst. Daher betrachtet RWE die weiter bestehenden Ratings mit stabilem Ausblick von Moody’s (Baa3) und Fitch (BBB) als ausreichend.Der Finanzierungsbedarf von RWE hat sich ohnehin verringert. Den Abriss der Atomkraftwerke bis 2022 kann der Konzern im Wesentlichen durch die jährliche Ausschüttung der Tochter Innogy abdecken, die bei etwa 660 Mill. Euro liegt. Wachstum muss derzeit nicht finanziert werden, könnte aber durch den Verkauf der Innogy-Anteile im Wert von 13 Mrd. Euro jederzeit finanziert werden. Innogy in der Pflicht RWE hatte die rechtliche Übertragung der Schulden aus Senior-Anleihen auf Innogy nach dem Börsengang der Tochter im Oktober 2016 eingeleitet und im Februar 2017 abgeschlossen. Mit einem Volumen von 11 Mrd. Euro war diese Transaktion, die 18 Anleihen unterschiedlicher Währungen umfasste, die bislang umfangreichste ihrer Art eines Unternehmens in Europa. Durch den Deal ist Innogy an die Stelle der RWE AG als Garantiegeberin der öffentlich platzierten Anleihen getreten.