Salzgitter setzt bei Strafzöllen der USA auf EU-Kommission

Stahlkonzern erhöht Dividende um 50 Prozent

Salzgitter setzt bei Strafzöllen der USA auf EU-Kommission

ste Hamburg – Die angekündigten Strafzölle der USA auf Stahlimporte stellen nach Ansicht des zweitgrößten deutschen Stahlkonzerns, Salzgitter, eine Bedrohung für die gesamte Branche dar. Wenn der Stahl, der künftig nicht mehr in die USA exportiert werden könne, in den EU-Markt gedrückt würde, könne es sehr gefährlich werden, meinte Salzgitter-Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann in der Bilanzpressekonferenz nach Angaben von dpa-afx. “Aber ich gehe davon aus, dass die EU-Kommission genau das erkannt hat und rechtzeitig Maßnahmen ergreifen wird, die auch wirken.”Die direkten Auswirkungen der US-Maßnahmen auf Salzgitter seien begrenzt, sagte Fuhrmann. Seine zuletzt Ende Februar verkündete Prognose, die 2018 einen im Vorjahresvergleich auf über 9 Mrd. Euro leicht steigenden Umsatz sowie einen Vorsteuergewinn von 200 Mill. bis 250 (i.V. 238) Mill. Euro vorsieht, bekräftigte der Konzern. Sollte aber Stahl etwa aus Südkorea oder der Türkei in die EU schwemmen, könne das den Markt und in der Folge auch das Ergebnis der Salzgitter AG schädigen. Die im MDax notierte Salzgitter-Aktie gab am Freitag um 0,9 % auf 41,87 Euro nach. “Wenn die EU genau das tut, was die europäische Stahlindustrie erwartet, dann denke ich, dass sich auch die Nervosität an der Börse relativ schnell wieder legen wird”, sagte Fuhrmann laut Agentur. Der Salzgitter-Chef verwies auf erfolgreiche Maßnahmen der EU zum Schutz vor dem existenzbedrohenden Import-Tsunami aus China vor zwei Jahren. Die EU-Kommission müsse Handelsschutzmaßnahmen ergreifen und für bestimmte Länder Quoten festlegen. Bei einer Überschreitung würden dann Zölle anfallen.Der Stahlkocher, der 2017 den höchsten Vorsteuergewinn seit 2008 erreichte und das Ergebnis durch das Effizienzprogramm “Fitstructure” um gut 70 Mill. Euro verbesserte, will seinen Aktionären, darunter das Land Niedersachsen, mit einem Anteil von 26,5 %, eine auf 0,45 (0,30) Euro je Aktie steigende Dividende zahlen. Für die Jahre 2017 bis 2021 sieht “Fitstructure” ein Ergebnisverbesserungspotenzial von rund 220 Mill. Euro pro Jahr vor. Hinzu kommen Wachstumsprogramme mit additiven Deckungsbeiträgen bis 2021 von über 200 Mill. Euro jährlich.