Exportverbote und Einfuhrzölle

Samsung Electronics warnt vor „politischen Risiken“ für Chips

Der Gewinn der Halbleitersparte von Samsung Electronics leidet im ersten Quartal kräftig unter den Exportbeschränkungen für KI-Speicherchips nach China und schwachen Geschäften mit der Auftragsfertigung von Prozessoren.

Samsung Electronics warnt vor „politischen Risiken“ für Chips

Samsung Electronics warnt vor „politischen Risiken“ für Chips

Exportbeschränkungen treffen Halbleitergeschäft in China

mf Tokio

Samsung Electronics befürchtet negative Effekte der erhöhten US-Einfuhrzölle. „Die anhaltende Unsicherheit hinsichtlich der US-Zollpolitik stellt weiterhin ein potenzielles Risiko für einen Nachfragerückgang dar“, erklärte Finanzvorstand Park Soon-cheol. Die Zölle trieben zum Beispiel die Preise für Smartphone-Komponenten nach oben. Die Aussetzung der „Reziprokzölle“ habe einige Kunden dazu veranlasst, ihre Chipbestellungen vorzuziehen, erklärte Samsung. Doch diese Vorzieheffekte könnten „einige negative Auswirkungen“ auf die Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte haben.

Chipgeschäft in China leidet

Schon im Berichtszeitraum zwischen Januar und März verzeichnete die Halbleitersparte einen Rückgang des Betriebsgewinns um 62% zum Vorquartal auf 1,1 Bill. Won (681 Mill. Euro). Der Umsatz sank um 17% auf 25,1 Bill. Won (15,5 Mrd. Euro). Die US-Exportbeschränkungen beeinträchtigen den Absatz von speziellen HBM-Speicherchips für KI-Anwendungen in China. Der zweite Grund war die Flaute im Foundry-Geschäft. Wichtige Kunden erteilten keine nennenswerte Aufträge. Hohe Fixkosten und geringe Auslastung verursachten einen nicht genau benannten Verlust. Laut Marktforscher TrendForce in Taipeh erreichte Samsung im dritten Quartal 2024 nur einen Anteil von 9,3% am globalen Markt für die Auftragsfertigung von Chips. Das Unternehmen rechnet jedoch mit einer allmählichen Erholung der Nachfrage.

Aufschwung bei Smartphones

Dagegen verdoppelte sich der Betriebsgewinn der Sparte für Smartphones, TVs und Haushaltsgeräte zum Vorquartal auf 4,7 Bill. Won (2,9 Mrd. Euro). Hier kletterten die Einnahmen um 28% auf 51,7 Bill. Won (31,2 Mrd. Euro), unter anderem durch den starken Absatz der neuesten Smartphones mit KI-Funktionen. Insgesamt blieb der operative Ertrag mit 6,7 Bill. Won (4,1 Mrd. Euro) ungefähr auf dem Niveau des Vorjahres. Der Umsatz wuchs gegenüber dem Auftaktquartal 2024 um 10% auf 79,1 Bill. Won (49 Mrd. Euro).

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