Samsung-Halbleitersparte sorgt für Gewinnschub

Wachstumsdynamik bei Smartphones lässt trotz breiter Aufstellung des Konzerns nach

Samsung-Halbleitersparte sorgt für Gewinnschub

mf Tokio – Trotz eines verlangsamten Wachstums bei Smartphones erwartet Samsung Electronics für das abgelaufene Quartal einen neuen Ertragsrekord. Die Zuversicht stützt sich darauf, dass die Halbleitersparte nach längerer Durststrecke dank höherer Preise wieder kräftig brummt.In seinem Ausblick für das Vierteljahr zwischen Juli und September sagt der umsatzstärkste Technologiekonzern der Welt einen operativen Gewinn von 10,1 Bill. Won (6,9 Mrd. Euro) voraus, 6 % mehr als im Vorquartal. Die Spanne wurde mit 9,9 bis 10,3 Bill. Won angegeben. Das entspricht zwar einem Wachstum von 22,8 % bis 27,8 % zum Vorjahr, aber im Vorquartal war Samsung noch ein Gewinnanstieg von 47,5 % gelungen. Die Erlöse sollen zwischen 58 Bill. und 60 Bill. Won liegen, ein Zuwachs von 11 bis 15 % zum Vorjahr. An der Börse in Seoul hielten sich die Anleger aber zurück. Die Aktie notierte zum Handelsschluss unverändert und liegt zum Jahreshoch im Januar 9,5 % zurück.Zahlen zu den Sparten liefert Samsung erst später. Doch als Marktführer profitiert der koreanische Technologieriese vom Preisanstieg bei Speicherchips als Folge von Lieferengpässen seit dem Vorjahresende. Nach dem Brand in einer chinesischen Chipfabrik des größten Rivalen Hynix im September konnte Samsung weitere Kunden gewinnen. Seitdem hat sich der Standard-Chip um die Hälfte auf 2,34 Dollar verteuert. Die Sparte profitiert auch von Apples Verkaufserfolgen, da Samsung den A7-Prozessor für das iPhone 5S liefert. Analysten erwarten nach Bloomberg-Daten eine Verdopplung des Betriebsgewinns bei Halbleitern auf 2,1 Bill. Won. Bernstein-Analyst Mark Newman sieht Speicherchips als Basis für Samsungs nächsten Wachstumsschub. Bis 2015 werde sich der Chip-Anteil am operativen Ertrag auf 30 % verdoppeln. In der Vergangenheit bildeten die Chips das finanzielle Fundament für Samsung, wurden jedoch durch Smartphones mit einem Anteil von 66 % am Betriebsergebnis abgelöst (siehe Grafik). In jeder PreisklasseFür Samsung macht sich die Strategie bezahlt, anders als Apple Smartphones in jeder Preisklasse anzubieten. Nach einer Schätzung von Daewoo Securities setzte Samsung im dritten Quartal von seinen rund 40 Smartphone-Modellen insgesamt 85 Millionen Stück ab, eine Steigerung von 10 Millionen bzw. 13 % zum Vorquartal. Im zweiten Quartal hatte Samsung einen Weltmarktanteil von 33,1 %.Aufgrund der Marktsättigung verkaufte sich das neue Flaggschiff-Modell S4 nach Analystenschätzungen langsamer als nach dem Verkaufsstart im April, obwohl Apples neues iPhone erst Ende September in die Läden kam. Jedoch konnte sich Samsung nach Ansicht von Analyst Park Kang-Ho von Daishin Securities in Schwellenländern mit Smartphones im mittleren Preissegment wie S3, Mini und Golden durchsetzen. Der verschärfte Wettbewerb belastet jedoch die Margen. Darauf deutet auch der erste operative Verlust des taiwanesischen Samsung-Konkurrenten HTC im dritten Quartal hin.