Samsung steigert Gewinn auf Rekordhöhe
mf Tokio – Die starke Nachfrage nach Speicherchips hat dem südkoreanischen Technologiegiganten Samsung Electronics den höchsten Quartalsgewinn der Firmengeschichte eingebracht. Der Nettoertrag stieg um 17,5 % auf 13,2 Bill. Won (10,2 Mrd. Euro) bei einem Umsatz von 65,5 Bill. Won (50,4 Mrd. Euro), ein Plus von 5,5 % zum Vorjahr. Operativ wuchs der Gewinn um 21 % auf 17,6 Bill. Won. Der alte Rekord beim Nettoüberschuss wurde im Schlussquartal 2017 mit 12,3 Bill. Won erzielt.An der Börse in Seoul schloss die Aktie nahezu unverändert, da die Gewinndynamik im laufenden und nächsten Quartal nachlassen wird. Samsung warnte vor einer “schwachen Saisonalität” und entsprechend niedrigeren Erträgen. Anschließend sollten sich die Bedingungen verbessern. Das gelte besonders für den Halbleiterbereich. Die Andeutung bezieht sich auf Überkapazitäten bei Speicherchips. Laut Marktforscher Dramexchange werden die Preise für Dram-Bausteine im laufenden Quartal um 5 % und 2019 um 15 bis 20 % fallen. Die Preise für Nand-Flashspeicher sinken schon länger und könnten 2019 einen Rückgang um 25 bis 30 % erleben. Samsung ist Marktführer für beide Chipsorten. Knapp 83 % des jüngsten Quartalsgewinns gingen auf das Konto von Halbleitern und Displays.Als Reaktion auf den Preisverfall kündigte der Hersteller aus Suwon an, im laufenden Jahr nur mit 31,8 Bill. Won (24,5 Mrd. Euro) an Kapitalausgaben zu planen. Das sind nach Bloomberg-Daten rund 10 % weniger als von Analysten erwartet. 2017 hatte Samsung die Rekordsumme von 43,4 Bill. Won für neue Kapazitäten aufgewandt. Bisher hatten die Südkoreaner ihre Kapitalausgaben während einer Marktschwäche hochgefahren, um beim nächsten Aufschwung schneller als die Rivalen genug liefern zu können. Aber dieses Verhalten ergibt wegen der wachsenden Kosten jeder neuen Chipgeneration und dem Aufbau von hohen Kapazitäten in China durch staatsnahe Produzenten weniger wirtschaftlichen Sinn.Ein Ausgleich durch das Smartphone-Geschäft gilt als unwahrscheinlich. Nach Angaben von Samsung stagnierte der Absatz im letzten Quartal. Vor allem das Spitzenmodell Galaxy S9 blieb unter den Erwartungen, so dass der Verkaufsstart des Galaxy Note 9 auf Ende August vorgezogen wurde. Der Umsatz fiel um ein Zehntel auf 25,9 Bill. Won, während der Überschuss um ein Drittel auf 2,2 Bill. Won sackte. Dafür machte der Technologieriese gestiegene Werbekosten und negative Währungseinflüsse verantwortlich. Für 2019 kündigte Samsung ein faltbares Smartphone an.