Sanofi gibt sich zuversichtlicher

Genzyme und Impfstoffe wachsen kräftig

Sanofi gibt sich zuversichtlicher

wü Paris – Trotz eines durch hohe Wertminderungen auf ein Blutermittel ausgelösten Quartalsverlustes gibt sich Sanofi für die zweite Jahreshälfte optimistisch. Der französische Pharmariese hob Montag anlässlich der Vorstellung seiner Ergebnisse die Prognosen für das Gesamtjahr an. Er peilt nun eine Steigerung des bereinigten Gewinns je Aktie bei konstanten Wechselkursen um 5 % an. Zuvor hatte Sanofi einen Anstieg um 3 % bis 5 % in Aussicht gestellt. Im zweiten Quartal legte der bereinigte Gewinn der Aktivitäten je Aktie um 4,8 % auf 1,31 Euro zu.Zwar konnte Sanofi den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,5 % auf 8,63 Mrd. Euro steigern. Unter dem Strich allerdings wies der Pharmakonzern einen Verlust von 87 Mill. Euro aus, nachdem er im Vorjahreszeitraum noch ein Nettoergebnis von 762 Mill. Euro verbucht hatte. Restrukturierungskosten in Europa und den USA von 747 Mill. Euro, vor allem aber eine Wertminderung über 1,8 Mrd. Euro für das Blutermittel Eloctate sind ausschlaggebend dafür, dass Sanofi in die roten Zahlen rutschte.Die Erlöse von Eloctate sind wegen der Konkurrenz durch ein neues Mittel von Roche namens Hemlibra um 11 % eingebrochen. Ohne diese einmaligen Sondereffekte hätte das Nettoergebnis Sanofis um 5,3 % auf 1,64 Mrd. Euro zugelegt. “Es ist klar, dass die Konkurrenz durch Hemlibra für alle eine Überraschung ist, die für Druck sorgt”, erklärte Finanzchef Jean-Baptiste de Chatillon.Sanofi-Chef Olivier Brandicourt, der im September das Ruder an den früheren Pharma-Chef von Novartis Paul Hudson übergibt, setzt nun vor allem in das neue Hautmedikament Duxiprent große Hoffnungen. Die Verkäufe des zusammen mit Regeneron entwickelten Mittels, das ursprünglich nur für atopische Dermatitis verschrieben wurde, inzwischen aber auch für die Behandlung von Asthma und chronischer Rhinosinusitis zugelassen ist, legten im zweiten Quartal bei konstanten Wechselkursen um 168 % auf 496 Mill. Euro zu. Bisher ist Duxiprent in 28 Ländern zu haben. Bis Ende des Jahres sollen 18 weitere dazukommen.Der Umsatz der seit längerem mit Problemen kämpfenden Diabetes-Sparte brach um 7 % auf 1,29 Mrd. Euro ein. Dies wurde jedoch durch das starke Wachstum der Biotech-Sparte Genzyme und der Impfstoffe mehr als wettgemacht. Der Umsatz von Genzyme legte 21,8 % auf 2,29 Mrd. Euro zu, der der Impfstoffe vor allem dank des Mittels Pentaxim gegen Keuchhusten und Kinderlähmung um 24,7 % auf 1,02 Mrd. Euro. Das Geschäft mit rezeptfreien Mitteln entwickelte sich durchwachsen. Während der Umsatz in Europa wegen des Verkaufs nichtstrategischer Marken zurückging, legten die USA gut zu, so dass der Gesamtumsatz der Sparte um 1,1 % auf 1,14 Mrd. Euro stieg.Investoren reagieren positiv, so dass die Sanofi-Aktie Montag an der Börse von Paris um 1,5 % auf 77,10 Euro zulegte.