SAP arbeitet mit Telekom an Corona-Warn-App
scd Frankfurt – Die deutsche Corona-Warn-App soll in einer Koproduktion der Dax-Konzerne SAP und Deutsche Telekom entwickelt werden. Die Fraunhofer-Gesellschaft und das Helmholtz-Institut CISPA sollen zudem beratend unterstützen, teilten das Kanzleramt und die zuständigen Bundesministerien am Dienstag mit. Die Corona-App soll helfen, Ansteckungen nachzuverfolgen, wenn Ausgehbeschränkungen gelockert werden.SAP und Telekom konnten auf Anfrage noch keinen Zeithorizont für die Entwicklung der App nennen. Die Unternehmen erklärten lediglich, dass nun ein Team geformt und mit Hochdruck an einer Open-Source-Lösung gearbeitet werde. Die Deutsche Telekom fokussiere sich dabei auf Netzwerk- und Mobilfunktechnologie und stelle einen sicheren und effizienten Betrieb zur Verfügung. SAP soll über eine technische Plattform die erforderliche Software-Technologie bereitstellen und treibe die Entwicklung der App voran. In den Code müsse aber “jeder reinschauen können, der etwas davon versteht”, erklärte ein SAP-Sprecher auf Anfrage den Grund für den Open-Source-Ansatz. Transparenz sei dabei enorm wichtig.Bei den Apps kommt nicht die bei der Navigation eingesetzte Positionsbestimmung via GPS zum Einsatz, sondern ausschließlich die Kurzdistanzfunktechnologie Bluetooth. Die Entfernung zwischen zwei Smartphones wird über die Signalstärke ermittelt. Bei einer engen Begegnung sollen zudem via Bluetooth anonyme ID-Schlüssel ausgetauscht werden. Bei einer festgestellten Infektion können über einen Abgleich der Schlüssel Personen benachrichtigt werden, die sich in der Nähe des betroffenen Smartphones aufgehalten haben. Der Abgleich soll ausschließlich dezentral über die Smartphones erfolgen und nicht zentral auf einem Server.Die nötigen Schnittstellen wollen die führenden Smartphone-Plattformbetreiber Google und Apple im Mai freischalten.