SAP feilt an der Fitness
scd Walldorf – SAP hat das Jahr 2018 mit Rekorden bei Umsatz und operativem Gewinn abgeschlossen und dennoch nicht alle zufriedengestellt. Mit einem 3,6-prozentigen Kursrückgang auf 90,24 Euro war SAP am Dienstag Schlusslicht im deutschen Leitindex Dax. Mit einem währungsbereinigten Plus von 23 % enttäuschte laut Analysten vor allem das Wachstum in der Cloud. Auch die operative Marge, die im vierten Quartal unter der der Vorjahresperiode lag, traf nicht alle Erwartungen. Um SAP fit für die Herausforderungen der Zukunft zu machen, hat das Unternehmen ein Restrukturierungsprogramm aufgelegt. Das auf Freiwilligkeit basierende Programm könne weltweit rund 4 400 Beschäftigte betreffen, sagte Finanzvorstand Luka Mucic am Dienstag.Konzernchef Bill McDermott betonte, es handele sich nicht um ein Sparprogramm. Jeder gesparte Dollar werde reinvestiert, und SAP werde auch 2019 Tausende neue Stellen schaffen. Nur sollen diese gezielt dort entstehen, wo sie aus Sicht des Unternehmens strategisch am dringendsten benötigt werden. McDermott will SAP zu einer “Kampfmaschine” aufbauen, die es mit den amerikanischen “.coms” aufnehmen und diese im Markt ausstechen könne.Europas größter Softwarekonzern sieht sich auch in den kommenden Jahren klar auf Wachstumskurs (siehe Grafik). Der leichte Rückgang der Bruttomarge im Cloud- und Softwaregeschäft ging laut Finanzvorstand Mucic einzig auf einen veränderten Umsatzmix mit höherem Cloud-Anteil zurück. In allen Segmenten der Cloud habe man die Marge steigern können.Unter dem Strich verdiente SAP 2018 mit 4,09 Mrd. Euro nur unwesentlich mehr. Allerdings hatte das Unternehmen 2017 wegen der US-Steuerreform eine um 7,5 Prozentpunkte niedrigere Steuerquote. Trotz eines kaum veränderten Gewinns je Aktie können die Aktionäre mit einer leicht steigenden Dividende rechnen, ließ Mucic durchblicken. Über den Dividendenvorschlag entscheiden Vorstand und Aufsichtsrat von SAP im Februar.—– Nebenstehender Kommentar- Bericht und Interview Seite 7