Schaeffler will Ergebnis bis 2028 verdoppeln
Schaeffler will Ergebnis bis 2028 verdoppeln
Schaeffler will Ergebnis verdoppeln
Vorstand des Auto- und Industriezulieferers setzt Ziele für das Jahr 2028
jh München
Der Auto- und Industriezulieferer Schaeffler nimmt sich vor, in den nächsten drei Jahren sein operatives Ergebnis zu verdoppeln. Ausgangspunkt ist das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) vom vergangenen Jahr, das Sondereffekte ausklammert. 2024 hatte der Konzern 811 Mill. Euro erzielt nach 1,19 Mrd. Euro im Jahr zuvor. Auf dem Kapitalmarkttag am Dienstag nannte der Vorstandsvorsitzende Klaus Rosenfeld dieses und andere Ziele, die das Unternehmen im Jahr 2028 erreichen will. Nach der Übernahme von Vitesco Technologies vor knapp einem Jahr hatten Investoren und Analysten seit längerem auf solche Ziele gewartet. Der Aktienkurs machte nach deren Bekanntgabe einen Sprung um mehr als 3,5%.
Zum verdoppelten Ergebnis sollen die Komponenten für die Elektromobilität einen wesentlichen Beitrag leisten. 2028 soll diese Sparte die Gewinnschwelle bezogen auf das bereinigte Ebit erreichen. Deren Umsatz wächst zwar – im ersten Halbjahr 2025 um knapp 7%. Sie war aber mit -461 Mill. Euro und einer Ebit-Marge von -19% noch tief in der Verlustzone.
Rüstung und Roboter
Eine höhere Rentabilität verspricht sich der Vorstand auch von Effizienzprogrammen und einem optimierten Geschäftsportfolio. Rosenfeld berichtete von zehn kleineren Feldern, die Schaeffler auf- oder abgeben will. Zudem soll der Jahresumsatz bis 2028 um jeweils 4 bis 6% auf 27 bis 29 (2024: 24,3) Mrd. Euro wachsen. Für den freien Cashflow (ohne M&A-Tätigkeit) strebt Schaeffler 400 bis 600 Mill. Euro an. 2024 flossen Finanzmittel in Höhe von 694 Mill. Euro ab.

Mit neuen Wachstumsgeschäften will Schaeffler im Jahr 2035 etwa 10% des Konzernumsatzes von dann 35 Mrd. Euro erzielen. Rosenfeld hatte vor kurzem im Interview der Börsen-Zeitung über solche Chancen gesprochen: Im Mittelpunkt stehen Rüstung und humanoide Roboter. Für diese Roboter in Menschenform liefert das Unternehmen zum Beispiel Aktuatoren, um Knie, Hüfte und Arme zu bewegen. Nach Bestellungen für Prototypen warte Schaeffler nun auf den ersten Serienauftrag, berichtete der Vorstandschef. Eine eigene Forschung und Entwicklung oder ein neues Werk seien für dieses Geschäft nicht notwendig: „Wir nutzen, was wir schon haben.“
Verschuldung soll sinken
Eine Konsolidierung der Autozuliefererbranche hält Rosenfeld für möglich. Für Schaeffler komme nach der Akquisition von Vitesco eine weitere größere Übernahme allerdings nicht in Frage. Die eigene Strategie und der Abbau von Schulden haben für das Unternehmen Priorität. Der Verschuldungsgrad vom zuletzt 2,4-Fachen des operativen Ergebnisses (Ebitda) soll bis 2028 auf das Eineinhalb- bis Zweifache sinken. Schaeffler strebt ein Investmentgrade an.