Schaltbau stärkt sich mit Übernahme in Italien
sck München – Der Münchner Verkehrstechnikkonzern Schaltbau hat seine Einkaufstour mit der mehrheitlichen Übernahme des kleineren italienischen Wettbewerbers SPII mit Sitz in Saronno bei Mailand fortgesetzt. Das im SDax notierte Unternehmen erwarb nach eigenen Angaben 65 % der familiengeführten, mittelständischen Firma. Die restlichen 35 % liegen bei der Gründerfamilie Foiadelli, die weiterhin das Management stellt.Verkäufer des Mehrheitsanteils ist ein Finanzinvestor aus Mailand. Über den Kaufpreis machte Schaltbau keine Angaben. SPII rechnet für das laufende Jahr mit einem Umsatz von 27 Mill. Euro. Das Unternehmen umfasst 110 Mitarbeiter.Mit der Akquisition stärkt die Schaltbau-Gruppe ihre Aktivitäten in der Eisenbahn- und Automatisierungstechnik. SPII fertigt für diese Bereiche Komponenten. Infolge der erstmaligen Konsolidierung von SPII wird der Umsatz von Schaltbau nach eigenen Angaben in diesem Jahr auf 485 Mill. Euro steigen. Im vergangenen Jahr erhöhte Schaltbau die Konzernerlöse auf 430 (i.V. 391) Mill. Euro. Beim Konzernergebnis rechnet Schaltbau mit dem Neuerwerb mit keinem “wesentlichen” Effekt. Das Unternehmen begründete dies u.a. mit Integrationskosten, die den operativen Ergebnisbeitrag von SPII zunächst drücken.Nach der Meldung gewann die Schaltbau-Aktie zeitweise bis zu 1,1 % an Wert, drehte aber im weiteren Tagesverlauf ins Minus und beendete den Xetra-Handel schließlich bei 44,81 Euro (-0,4 %). Das Unternehmen bringt es damit auf eine Marktkapitalisierung von 276 Mill. Euro.Schaltbau befindet sich auf Expansionskurs. Die Firma strebt vor allem in den Segmenten Verkehrs- und Infrastrukturtechnik Geschäftserweiterungen durch Übernahmen oder höhere Beteiligungen an. In Großbritannien erhöhte Schaltbau kürzlich ihren Anteil an dem kleinen Türsystemspezialisten Rail Door Solutions von 50 auf 65 %. Schaltbau finanziert den Wachstumskurs u.a. mit Schuldscheindarlehen.