Schlappe für Boeing vor der WTO
dpa-afx Genf – Die USA sind im Streit um illegale Boeing-Subventionen vor der Welthandelsorganisation (WTO) unterlegen. Der Flugzeugbauer habe weiter von längst als illegal erklärten Vergünstigungen profitiert, geht aus dem am Donnerstag veröffentlichten Urteil hervor.Boeing habe sich von Beginn des Verfahrens an verpflichtet, die Anordnungen der WTO umzusetzen, das sei auch diesmal nicht anders, teilte das Unternehmen daraufhin mit. Allerdings betonte der US-Konzern, dass die WTO bis auf einen Fall alle der Vorwürfe von Airbus wegen illegaler Subventionen abgewiesen habe. Die WTO hatte 2017 mehrere Beschwerden von Airbus gegen Boeing zurückgewiesen, jedoch eine Steuererleichterung des Bundesstaats Washington im Wert von 325 Mill. Dollar als illegal eingestuft. Boeing hatte dagegen vergeblich Berufung eingelegt. Nun werde der Konzern die US-Regierung und Washington dabei unterstützen, die nötigen Schritte zu ergreifen, um mit der WTO-Entscheidung in Einklang zu kommen. Boeing hoffe, Airbus und die EU mit diesem Beispiel dazu zu bringen, die in der Vergangenheit gegen sie ergangenen WTO-Urteile ebenfalls unverzüglich zu befolgen.Airbus hat das Berufungsurteil im jahrelangen Streit mit Boeing als Erfolg gewertet. Boeing sei es nun nicht mehr möglich, zu leugnen, dass sie illegale Subventionen erhalten würden. Airbus wolle die Sache nun beenden – es habe keinen Sinn, dass dieser Krieg weiter ausgetragen werde, heißt es in Branchenkreisen. China sei mittlerweile der viel größere Gegner.