Schmolz + Bickenbach kauft Frankreichs Asco

Schweizer schmieden größeren Langstahlkonzern

Schmolz + Bickenbach kauft Frankreichs Asco

cru Düsseldorf – Der Schweizer Speziallangstahlhersteller Schmolz + Bickenbach hat vom zuständigen Straßburger Gericht den Zuschlag zur Übernahme des seit November 2017 insolventen französischen Konkurrenten Asco Industries erhalten. Die Produkte von Asco sollten nun eng in den Konzern integriert und die Anlagen im Produktionsverbund besser ausgelastet werden, teilte das Unternehmen aus Luzern am Montag mit. Zusammen kommen die beiden Stahlhersteller auf mehr als 10 000 Beschäftigte und rund 2,7 Mrd. Euro Umsatz.Bieterkonkurrent für Asco war Liberty House, die notleidende Stahlhersteller aufkauft und zur Unternehmensgruppe GFG Alliance des Geschäftsmanns Sanjeev Gupta gehört. Mit der Übernahme will Schmolz+Bickenbach-Vorstandschef Clemens Iller die Firmengruppe im Segment Qualitäts- und Edelbaustahl stärken und die Marktposition in Europa ausbauen. Der Erwerb erfolge im Zuge der Strategie, sich an der Konsolidierung der europäischen Speziallangstahlindustrie zu beteiligen. Zwischen Asco und Schmolz + Bickenbach bestünden “hervorragende” Integrationsmöglichkeiten.Das werde zu einer verbesserten Auslastung der Anlagen und somit zu einer effizienteren Produktion und damit zu Kostenvorteilen führen. Mit rund 1 400 Beschäftigten erzielte Asco 2016 einen Umsatz von gut 370 Mill. Euro. Schmolz + Bickenbach machte mit 8 900 Beschäftigten 2,3 Mrd. Euro Umsatz.Die wichtigsten Standorte und die meisten Beschäftigten von Asco würden übernommen und die Arbeitsplätze gesichert. Gleichzeitig würden bei der französischen Tochter Ugitech neue Stellen geschaffen. Produktionsschwerpunkt an den bisherigen Standorten von Asco soll die Herstellung von Speziallangstahl für die Segmente Öl- und Gas sowie Automobil und Maschinenbau bleiben. Aus dem Tal herausVorstandschef Iller erwartet für 2017 einen bereinigten operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 200 Mill. und 220 Mill. Euro. In den ersten neun Monaten des Jahres hat das Unternehmen das Ebitda um 60 % auf 175 Mill. Euro gesteigert.Schmolz + Bickenbach hatte sich in den vergangenen drei Jahren neu ausgerichtet, um die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Der Verkauf von Distributionseinheiten in Deutschland, Belgien, den Niederlanden und Österreich im Juli 2015 hatte damals zu einem Veräußerungsverlust von 128 Mill. Euro geführt.Auf den aktuellen Zukauf reagierte der Aktienkurs am Montag mit einem Minus von 1,9 % auf 0,71 Euro. Der Börsenwert des Konzerns hat sich damit seit dem Tief im Februar 2016 um mehr als die Hälfte erhöht auf 670 Mill. Euro. Haupteigentümer ist der russische Investor Viktor Vekselberg mit 42 % der Anteile.