WERTBERICHTIGT

Schotten in Frankfurt

Börsen-Zeitung, 20.9.2012 US-Investoren pumpen wieder Mittel nach Europa, haben dank EZB, Kanzlerin Angela Merkel und Verfassungsgericht Vertrauen zum Euro gefasst und stellen plötzlich fest, dass sie in unterbewerteten Aktien zu gering investiert...

Schotten in Frankfurt

US-Investoren pumpen wieder Mittel nach Europa, haben dank EZB, Kanzlerin Angela Merkel und Verfassungsgericht Vertrauen zum Euro gefasst und stellen plötzlich fest, dass sie in unterbewerteten Aktien zu gering investiert sind. Vermögensverwalter halten 40 % Liquidität vor und kehren in die Assetklasse zurück. So machen sich Banker Mut. In der Tat sind die Indizes stark gestiegen, der Dax steht bei knapp 7 400, die Volatilität ist gesunken. Tatsache ist aber auch: Es gibt mit Talanx und Rheinmetall erneut Absagen von Börsengängen. Anderswo läuft es besser: Japan Airlines ist kaum drei Jahre nach der Pleite an der Börse zurück – das nach Facebook größte IPO des Jahres. Moskau hat knapp 8 % an der Sberbank, dem führenden Geldhaus des Landes, für 5 Mrd. Dollar platziert. Und in Großbritannien ist die Royal Bank of Scotland bei dem von Brüssel geforderten Verkauf des Versicherers Direct Line mit der Emission bei einer Bewertung von 3 Mrd. Pfund auf gutem Wege. Es sieht so aus, als ob sparsame Schotten unter den Investoren in Frankfurt das Sagen haben und sich Investmentbanken in bloßem Zweckoptimismus üben. wb