Erfolgreiches Geschäftsjahr

Siemens will das Digitalgeschäft verdoppeln

Siemens investiert 1 Mrd. Euro in künstliche Intelligenz und will das Digitalgeschäft bis 2030 verdoppeln. An den Märkten hatte man sich von den Geschäftszahlen und der angekündigten Dividendenpolitik aber mehr erwartet.

Siemens will das Digitalgeschäft verdoppeln

Das Digitalgeschäft soll Siemens in den nächsten Jahren stärker wachsen lassen als bisher. „Mit unserem „One Tech Company“-Programm treten wir in die nächste Wachstumsphase ein und erhöhen unsere mittelfristige Ambition für das Umsatzwachstum auf eine Bandbreite von sechs bis neun Prozent“, kündigte Vorstandschef Roland Busch am Donnerstag an. Dabei ist die Medizintechnik-Tochter Siemens Healthineers bereits ausgeklammert, von der sich der Münchner Technologiekonzern nach und nach trennen will. Allein das Digitalgeschäft werde sich bis 2030 verdoppeln, was jährlichen Wachstumsraten von 15% entspreche. Das bereinigte Ergebnis je Aktie soll in den nächsten Jahren um einen hohen einstelligen Prozentsatz zulegen, stärker als der Umsatz.

Im Geschäftsjahr 2024/25 (per Ende September) hat Siemens mit 10,4 Mrd. Euro den dritten Rekordgewinn in Folge erwirtschaftet. Das waren 16% mehr als ein Jahr zuvor. Operativ stand ein Ergebnis aus dem Industriellen Geschäft von 11,8 Mrd. Euro zu Buche, das mit einem Zuwachs von 3% aber hinter den Erwartungen der Analysten zurückblieb. Das bereinigte Ergebnis je Aktie lag mit 10,71 Euro in der Mitte der Prognosespanne von 10,40 bis 11,00 Euro. Der Umsatz stieg – getrieben vom Geschäft mit Infrastruktur- und Gebäudetechnik – auf vergleichbarer Basis um 5% auf 78,9 Mrd. Euro, der Auftragseingang um 6% auf 88,4 Mrd.

Für das laufende Geschäftsjahr 2025/26 peilt Siemens auf vergleichbarer Basis ein Umsatzwachstum von 6 bis 8% an. Die Automatisierungs-Sparte Digital Industries (DI) soll nach einem Umsatzrückgang und Gewinneinbruch dabei wieder zum Zugpferd werden. Das bereinigte Ergebnis je Aktie werde mit 10,40 bis 11,00 Euro aber weitgehend auf der Stelle treten.

Dividende soll auch mittelfristig steigen

Die Aktionäre sollen eine um 15 Cent auf 5,35 Euro erhöhte Dividende erhalten. In den nächsten Jahren soll sie auch dann steigen, wenn der Gewinn zurückgeht oder stagniert. „Unsere Strategie geht auf“, sagte Busch. „Wir wachsen, indem wir die reale und die digitale Welt miteinander verbinden.“ Er setzt dabei vor allem auf die Digitalisierung. Das von Software getriebene Digitalgeschäft soll sich bis zum Jahr 2030 auf rund 19 Mrd. Euro verdoppeln. Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Zuwachsrate von 15%. Unter Busch will Siemens in den nächsten drei Jahren 1 Mrd. Euro in künstliche Intelligenz investieren.

Anleger zeigten sich in einer ersten Reaktion davon unbeeindruckt. Die erste Kursfeststellung in Frankfurt lag mit 240 Euro rund 5% niedriger als der Schlusskurs von Mittwoch.