Siltronic blickt etwas zuversichtlicher voraus
Siltronic blickt zuversichtlicher
bis Jahresende voraus
Etwas höhere Erwartungen für Umsatz und Ergebnis
jh München
Siltronic hat mit einer abgeschwächten Nachfrage der Kunden in der Chipindustrie zu kämpfen. Der Umsatz und das Ergebnis sind sowohl im zweiten Quartal als auch im ersten Halbjahr gesunken. Dennoch legte der Aktienkurs des im MDax notierten Münchner Herstellers von Siliziumscheiben (Wafer) am Donnerstag im Xetra-Handel zum Schluss um 7,5% zu.
Die Gründe für die positive Reaktion: Zum einen fielen die Quartalszahlen besser als befürchtet aus, zum anderen äußert sich der Vorstand nun etwas optimistischer für das gesamte Jahr. Für den Umsatz rechnet er mit einem Rückgang um einen hohen einstelligen Prozentwert. Ende April hatte Siltronic die Erwartung auf minus rund 10% gesenkt.
Marge am oberen Ende der Spanne
Die Spanne für die Umsatzrendite vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda-Marge) wurde damals auf 21 bis 25% verringert. Jetzt berichtet Siltronic: „Die Ebitda-Marge wird mit 23 bis 25% am oberen Ende der zuvor kommunizierten Bandbreite erwartet.“ Im zweiten Quartal betrug diese 25,8 (i.V. 29,4)% und im Halbjahr 26,1 (30,2)%.
Die erwartete geringere Profitabilität in der zweiten Jahreshälfte begründet der Vorstand mit den Anlaufkosten vom vierten Quartal an für eine neue Fabrik in Singapur. Hinzu kämen leicht negative Preis- und Produktmixeffekte.
Künstliche Intelligenz treibt Wachstum
Der Umsatz verringerte sich im zweiten Quartal um 13% auf 351 Mill. Euro. Verglichen mit den ersten drei Monaten dieses Jahres nahm er jedoch um gut 2% zu. Fürs erste Halbjahr ergibt sich ein Rückgang um 14% auf knapp 695 Mill. Euro. Die schwache Nachfrage nach Wafern begründet das Unternehmen mit „weiterhin erhöhten Lagerbeständen in der Chipindustrie“.
Den Zeitpunkt für den Beginn einer Erholung vorherzusagen, sei schwierig, sagte der Vorstandsvorsitzende Michael Heckmeier. „Positiv ist, dass die Endmärkte bereits in diesem Jahr wieder ein Wachstum verzeichnen werden.“ Einer der Treiber sei künstliche Intelligenz.