Siltronic wartet vergeblich auf Erholung des Markts

Vorstand senkt Prognose für Umsatz und Ergebnis

Siltronic wartet vergeblich auf Erholung des Markts

jh München – Wieder gibt es eine Warnung aus der Halbleiterbranche: Siltronic hat am Mittwoch die Prognose für Umsatz, Ergebnis und Cash-flow in diesem Jahr gesenkt. Der Aktienkurs des Münchner Herstellers von Siliziumscheiben (Wafer) für Chiphersteller stürzte um 5,1 % auf 83,10 Euro ab.Siltronic begründet den getrübten Ausblick damit, dass “der Eintrittszeitpunkt für die Erholung des Marktumfelds nicht mit Bestimmtheit vorauszusehen” sei. Bisher hatte der Vorstand unterstellt, dass sich der Auftragseingang in der zweiten Jahreshälfte deutlich belebt. Vor einem Monat berichtete Vorstandschef Christoph von Plotho von leicht gestiegenen Lagerbeständen der Kunden. Nun teilt Siltronic mit, die Bestandskorrekturen seien noch nicht beendet.Der Absatz der Wafer wird laut der korrigierten Prognose in diesem Jahr deutlich sinken. Mit dem erwarteten leichten Anstieg der Durchschnittspreise ergibt dies einen Umsatzrückgang um 5 bis 10 %. Bisher rechnete Siltronic mit einer stabilen Entwicklung.Die operative Marge bezogen auf das Ebitda soll zwischen 33 und 37 % liegen. Das wäre schwächer im Vergleich mit dem bisher erwarteten leichten Rückgang. 2018 erzielte Siltronic eine Ebitda-Marge von 40,5 (i.V. 30,0) %. Der Netto-Cash-flow (ohne die Anzahlungen der Kunden) wird nun rund 150 (bisher: 100) Mill. Euro niedriger erwartet als 2018. Da hatte er sich auf 240 Mill. Euro fast verdoppelt.Auf die verringerte Produktionsauslastung habe der Vorstand reagiert und den Einsatz von Zeitarbeitnehmern deutlich reduziert. Im ersten Quartal habe der Umsatz rund 354 (327) Mill. Euro betragen und die Ebitda-Marge 36 (37,4) %. Das zweite Quartal werde sich deutlich schlechter entwickeln.