hip London – Der US-Finanzinvestor Silver Lake hat sich für 500 Mill. Dollar bei der City Football Group (CFG) eingekauft, der unter anderem der Fußballclub Manchester City gehört. Wie die kalifornische Private-Equity-Gesellschaft mitteilt, wird sie künftig etwas mehr als 10 % an der vor sechs Jahren aufgesetzten Firma halten, die durch den Deal mit 4,8 Mrd. Dollar bewertet wird. Mehrheitlich gehört CFG der Abu Dhabi United Group, dem Anlagevehikel von Scheich Mansour bin Zayed Al Nahyan, einem Mitglied der Herrscherfamilie des Emirats. Etwa 12 % liegen bei einem Konsortium chinesischer Investoren, das von CMC (China Media Capital) angeführt wird, der Private-Equity-Gesellschaft von Ruigang Li, dem ehemaligen Präsidenten der staatseigenen Shanghai Media Group. Man wolle gemeinsam die Chancen ergreifen, die sich “aus der Konvergenz von Entertainment, Sport und Technologie” ergeben, sagte CFG-Chairman Khaldoon Al Mubarak. Silver Lake war bislang für ihre Investments in Firmen wie Alibaba oder Tesla bekannt.Fußballclubs galten lange Zeit als Statussymbole der Superreichen. Der Paris Saint-Germain Football Club gehört mehrheitlich Qatar Sports Investments, dem Vehikel von Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, des Thronfolgers von Katar. Der Chelsea FC befindet sich im Besitz des russischen Oligarchen Roman Abramowitsch. Alischer Usmanow gab den Arsenal FC im vergangenen Jahr an den US-Milliardär Stan Kroenke ab. Mittlerweile rufen die Umsätze, die sich aus der weltweiten digitalen Vermarktung von Fußball-Content ergeben könnten, auch andere Investoren auf den Plan.Silver Lake ist nicht der erste Finanzinvestor, der in Sport investiert. Der Hedgefonds Elliott übernahm im vergangenen Jahr die Kontrolle beim hoch verschuldeten AC Milan. Anfang November berichtete die “New York Post”, Silver Lake wolle die Mehrheit an den New York Knicks (Basketball) und den New York Rangers (Eishockey) erwerben. Die Private-Equity-Gesellschaft, deren verwaltetes Vermögen sich auf 43 Mrd. Dollar beläuft, hält bereits eine Minderheitsbeteiligung am Besitzer der Clubs, der Madison Square Garden Company. Weltweite Plattform”Uns begeistert, in CFG zu investieren, die den Fußball weltweit neu definiert und dabei mit Erfolg eine beeindruckende weltweite Plattform führender Fußballteams über fünf Kontinente hinweg aufgebaut hat”, ließ sich Egon Durban zitieren, der den Finanzinvestor als Boardmitglied repräsentieren wird. Zum Portfolio von CFG zählen neben Manchester City auch der New York City FC, der Melbourne City FC, die Yokohama F. Marinos in Japan, der Club Atletico Torque in Uruguay, der Girona FC in Spanien und der Sichuan Jiuniu FC in der Volksrepublik China.Manchester City gewann dieses Jahr die Premier-League-Meisterschaft, den FA Cup and den League Cup. Dem Club, der die neunziger Jahre im Tabellenkeller verbrachte, so er denn überhaupt in der Liga mitspielen durfte, hat der Geldregen aus dem Morgenland gutgetan. Der Fußballverband Uefa ermittelte allerdings wegen Verstößen gegen das Financial Fair Play. – Wertberichtigt Seite 6