Sixt gewinnt Marktanteile
sck München – Der Autovermieter Sixt ist nach eigenen Angaben gut ins Jahr 2019 gestartet. “Wir haben unsere Marktführerschaft in Deutschland und Europa ausgebaut”, sagte der Vorstandsvorsitzende Erich Sixt in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Er äußerte sich “positiv überrascht” vom Wachstum der operativen Erlöse (ohne Verkäufe aus dem Leasing-Bereich) im Kerngeschäft in Deutschland. Das Plus von 9,4 % auf 218 Mill. Euro im ersten Quartal liege “deutlich” über dem der Branche von 1 %.Als “dramatisch” bezeichnete der CEO die Entwicklung im Ausland. Außerhalb des Heimatmarktes steigerte der Konzern den operativen Umsatz sogar um 26 % auf 286 Mill. Euro. Sixt führte das auf die “guten” Produkte, auf den Vertrieb und auf die wachsende Zahl der Flugreisenden zurück. “Wenn’s es den Airports gut geht, dann geht’s uns auch gut”. Unter den Autovermietern habe das Unternehmen den größten Anteil an Premiumfahrzeugen in der eigenen Flotte.Seine Skepsis gegenüber Elektroautos bekräftigte er. “Eine Kundennachfrage nach E-Autos ist nicht da”, sagte der Firmenpatriarch in Bezug auf das eigene Vermietgeschäft. Als Hauptgrund für die schleppende Nachfrage nach E-Autos nannte er die geringe Reichweite. Das Unternehmen habe rund 2 500 E-Fahrzeuge in der Flotte. Bedarf gebe es im Carsharing, insbesondere in Berlin.Die Nachfrage nach Dieselfahrzeugen sei hingegen konstant hoch. Der Anteil von Autos mit Selbstzünder liege in der Sixt-Flotte bei 40 %. Vor allem Firmenkunden würden Dieselautos bevorzugen, weil diese im Verbrauch kostengünstig seien.Derweil setzt die Sixt-Gruppe ihren Expansionskurs fort. “Wir wandeln uns zu einem universellen Mobilitätsdienstleister.” Das im Februar eingeführte erweiterte App-Angebot laufe gut an. Der Geschäftsausbau kostet aber zunächst viel Geld. Das zeigte sich im Ergebnis. Trotz des Umsatzwachstums schrumpfte der Gewinn vor Steuern leicht auf 47,1 Mill. Euro nach vergleichbar gerechneten 48,2 Mill. Euro zum Jahresauftakt 2018. Vor einem Jahr sorgte der Erlös von 196 Mill. Euro aus dem Verkauf der Anteile am Carsharing-Anbieter Drivenow an BMW dafür, dass der Vorsteuergewinn auf 244 Mill. Euro sprang (vgl. Tabelle). Den kleinen Ergebnisdämpfer im ersten Quartal führte der CEO auf Mehraufwendungen für den Ausbau des Kerngeschäfts, für die Digitalisierung der Arbeitsabläufe im Vertrieb und für die neue App zurück. Sixt eröffnet vor allem in den USA neue Stationen, um dort den Markt aufzurollen. “Uns ist es gelungen, die Ausschreibung am Flughafen Orlando zu gewinnen”, berichtete der Vorstandschef. Zugleich erweitert Sixt ihr Stationsnetz im westeuropäischen Ausland.Die Anleger reagierten auf das Zahlenwerk verhalten. Die Aktie büßte zeitweise bis zu 2,5 % ein, begrenzte im Tagesverlauf die Kursverluste und beendete den Xetra-Handel mit 98 Euro (-1,2 %). Seit Jahresbeginn legte das Papier um 43 % zu.Sixt bekräftigte den Jahresausblick. “Es gibt keinerlei Grund, unsere Prognose für 2019 zu ändern.” Bei einer steigenden Nachfrage erwartet die Konzernführung ein “stabiles” Vorsteuerergebnis auf dem Niveau von 2018. Dabei ist der Ertrag aus dem Verlauf der Drivenow-Anteile nicht berücksichtigt. Ohne diesen Sondereffekt erzielte der Konzern im vergangenen Jahr eine Vorsteuergewinn von 337 Mill. Euro (+17 %).