Sixt lockt mit Mittelfristzielen
mic München – Nach dem erwarteten Gewinnrückgang 2012 schlägt der Autovermieter Sixt auch für das laufende Jahr gedämpfte Töne an. “Wir sehen für 2013 einen leichten Rückgang des Umsatzes und des Ergebnisses”, sagte Chef und Gründer Erich Sixt auf der Jahrespressekonferenz. Das Unternehmen hat einerseits Anlaufverluste in neuen Geschäftsfeldern zu verdauen. Andererseits registriert Sixt einen rückläufigen Geschäftsreiseverkehr an den Flughäfen und erhöhten Wettbewerbsdruck durch einen Angebotsüberhang bei Mietwagen.Den Investoren bietet Sixt angesichts dieses durchwachsenen Ausblicks sowohl kurz- als auch mittelfristige Anreize. Kurzfristig wird die Dividendenrendite trotz sinkenden Gewinns (- 19 %) nach oben gefahren. Bezogen auf den Jahresschlusskurs beträgt sie bei 1,00 Euro je Aktie nach 0,75 Euro im Vorjahr für die Stammaktien 6,4 % (2011: 5,5 %). Insgesamt werden 61 % des Überschusses von 79,2 Mill. Euro ausgeschüttet.Die Spendierfreude erklärte Sixt mit dem 100-jährigen Firmenbestehen. Vor allem aber sei die Eigenkapitalquote mit 29,1 % zu hoch, denn diese Mittel seien teurer als Fremdkapital. Allerdings beugt der Vorstand allzu großen Hoffnungen auf ähnliche Ausschüttungsquoten in der Zukunft vor, da die reguläre Dividende (0,55 Euro) unverändert nur ein Drittel des Ergebnisses pro Aktie ausmacht. Den Rest liefert eine Bonusdividende (0,45 Euro) – die allerdings in variierender Höhe zum dritten Mal in Folge gezahlt wird. Sixt ließ durchblicken, dass im Fall einer größeren Akquisition der Bonus wegfallen könne. Denn das früher geäußerte Ziel, die Nummer 1 in Europa zu werden, sei allein durch organisches Wachstum nicht zu erreichen, bekräftigte Sixt. Momentan rangiere die Firma mit einem Marktanteil von 13 % auf dem vierten Platz.Mittelfristig lockt Sixt die Anleger mit erstmals vorgelegten Finanzzielen für 2016. Jenseits der Schwankungen in einzelnen Jahren gehe der Trend nach oben, betonte Sixt. Der operative Umsatz soll um durchschnittlich rund 8 % pro Jahr (2012: 4 %) auf 1,9 Mrd. bis 2,0 Mrd. Euro steigen und das Ergebnis vor Steuern um rund 12 % jährlich auf 170 Mill. bis 200 Mill. Euro (2012: – 15 %) klettern. Der Vorstand strebt ein Ergebnis je Aktie zwischen 2,44 und 2,87 Euro an. Seit Längerem gilt bei Sixt als Ziel im Vermietgeschäft eine Marge von 10 (2012: 10,2) % und im Leasing von 5 (4,3) %. Die Eigenkapitalrendite soll mindestens 20 (18,7) %) betragen.Den Gewinnrückgang 2012 begründete Sixt vor allem mit konjunkturell bedingt nachlassender Nachfrage und Anlaufkosten für Wachstumsinitiativen. In den USA habe man zwölf Stationen. Ein Franchise-Konzept soll auch in Kanada und China gestartet werden. Die Carsharing-Marke Drive Now registriere 95 000 Nutzer und laufe sehr positiv.—– Wertberichtigt Seite 8