Private Equity

Software-Finanzinvestor Main Capital sammelt mit zwei neuen Buy-out-Fonds 2,4 Mrd. Euro ein

Für seine neuen Buyout-Fonds hat Main Capital 2,4 Mrd. Euro eingesammelt. Das ist doppelt so viel wie bei den Vorgängerfonds. Ein Drittel des Volumens will der niederländische Finanzinvestor im deutschsprachigen Raum investieren.

Software-Finanzinvestor Main Capital sammelt mit zwei neuen Buy-out-Fonds 2,4 Mrd. Euro ein

Main Capital beschleunigt Wachstum

Software-Finanzinvestor verdoppelt Volumen neuer Buy-out-Fonds auf 2,4 Mrd. Euro

Von Christoph Ruhkamp, Frankfurt

Der Finanzinvestor Main Capital beschleunigt inmitten des für die Private-Equity-Branche schwierigen Fundraising-Umfelds sein Wachstum. Die auf kleinere Softwarefirmen spezialisierte niederländische Beteiligungsgesellschaft hat für ihre beiden neuen Buy-out-Fonds ein Gesamtvolumen von 2,44 Mrd. Euro an Kapitalzusagen erreicht. Damit hat sich die Größe des Main Capital VIII mit 1,9 Mrd. Euro und des Main Foundation II mit 500 Mill. Euro im Vergleich zu den vorherigen Fonds ungefähr verdoppelt, und das Fundraising hat die Planung um 20% übertroffen, wie die Private-Equity-Firma am Mittwoch mitteilte.

Zugleich ist das von Main verwaltete Gesamtvermögen auf rund 6 Mrd. Euro angestiegen. „Circa ein Drittel vom Volumen der Fonds ist für den Markt im deutschsprachigen Raum vorgesehen“, sagte Main-Deutschlandchef Sven van Berge, der sein Büro in Düsseldorf hat, der Börsen-Zeitung. „Insgesamt haben wir vor, in den kommenden Jahren circa 1 Mrd. Euro im deutschsprachigen Raum zu investieren.“ Zuletzt hatte Main hierzulande Cisbox übernommen, eine Procure-to-Pay-Plattform, die im Einkauf alles vom Rechnungseingang über die vollständig ausgelagerte Datenvalidierung und Genehmigungsprozesse bis hin zur Zahlungsabwicklung abbildet.

Wie bei früheren Fundraisings habe Main auch jetzt eine starke Beteiligung der bestehenden Investorenbasis verzeichnet. Das Vertrauen der Anleger in Main werde anhand der Re-Up-Rate von 115% deutlich. Das heißt, die bestehenden Investoren haben im Durchschnitt 15% mehr als beim letzten Mal neu investiert. Neben den erneuten Investitionen bestehender Kapitalgeber erhielt Main auch Zusagen von neuen Anlegern in Höhe von circa 1 Mrd. Euro, darunter institutionelle Investoren wie APG, Tecta Invest und Texas County and District Retirement System. Investoren wie Hamilton Lane hätten ihre Kapitalzusage deutlich erhöht.

Rasches Fundraising

Main konnte die beiden Fundraisings, mit ihren jeweiligen Hard Caps von 1,9 Mrd. Euro und 500 Mill. Euro, innerhalb von knapp sechs Monaten abschließen. Die im Branchenvergleich kurze Zeitspanne, innerhalb deren beide Fonds in einer insgesamt schwierigen Finanzierungslage realisiert werden konnten, und das große Interesse der Investoren, das die Hard Caps der Fonds deutlich überstieg, bestätigen die anhaltend starke Investmentperformance von Main und den hoch spezialisierten Fokus auf Investitionen in Unternehmenssoftware.

Main investiert zwischen 5 und 150 Mill. Euro in profitable kleine bis mittelgroße Softwareunternehmen, die dann durch das hauseigene Market-Intelligence-Team mit Daten unterstützt werden und zu größeren Softwarekonzernen ausgebaut werden. Im Laufe der letzten Jahre hat sich Main zu einem der aktivsten Investoren in Europa entwickelt. Im Jahr 2023 realisierte Main weit über 40 Transaktionen, darunter zwölf Investitionen in neue Plattform-Unternehmen, 26 Add-On-Akquisitionen und sechs Veräußerungen.

Seit der Gründung des Unternehmens realisierte Main nach eigenen Angaben knapp 30 Exits mit einer gewichteten Durchschnittsrendite von mehr als dem Vierfachen des eingesetzten Geldes und einer Verlustrate von deutlich unter 0,5%. Bedeutende Cybersecurity-Beteiligungen sind Pointsharp, Oribi und Inverid.

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