Sondereffekte drücken Stada-Gewinn

Pharmakonzern sorgt bilanziell für Schadenersatz vor - Negativer Wechselkurseinfluss aus Takeda-Deal

Sondereffekte drücken Stada-Gewinn

swa Frankfurt – Das Pharmaunternehmen Stada hat den Umsatz im Halbjahr deutlich ausgebaut, was sich aufgrund negativer Sondereffekte aber nicht in der Gewinnentwicklung widerspiegelt. Die Erlöse legten organisch um 9 % zu, einschließlich Akquisitionen wird ein Wachstum um 16 % auf 1,47 Mrd. Euro gezeigt. Dynamik habe es vor allem im deutschen und europäischen Generikageschäft gegeben, für das Markenproduktsegment werden Großbritannien, Italien und Russland als Treiber hervorgehoben. In der Pandemie habe sich gezeigt, dass der Konzern mit seinem stark diversifizierten Produktportfolio auch unter schwierigen Rahmenbedingungen erfolgreich wirtschaften könne, teilt Stada mit. Im ersten Quartal des Jahres hatte das Unternehmen davon profitiert, dass sich Großhändler, Apotheken und Patienten Vorräte angelegt haben. Im zweiten Vierteljahr habe Stada die Zurückhaltung von Kunden vor allem in den Selbstzahlermärkten gespürt. Die Nachfrage nach verschreibungspflichtigen Generika war rückläufig, weil die Patientenzahl in Arztpraxen und Krankenhäusern schrumpfte. In der Ertragsentwicklung machen sich Sondereffekte bemerkbar, der Nettogewinn bricht um 36 % auf 89 Mill. Euro ein. Bereinigt stieg das Betriebsergebnis (Ebit) um 16 %.Stada stellte im Segment Markenprodukte gut 23 Mill. Euro für Schadenersatzaufwendungen zurück. Hier geht es unter anderem um Ansprüche des US-Pharmakonzerns Eli Lilly, der wegen einer mutmaßlichen Patentverletzung gerichtlich gegen Stada vorging und beim Bundesgerichtshof siegte. Streitpunkt ist das Generikum Pemetrexed von Stada, ein Krebsmedikament.Darüber hinaus belasteten Wechselkursaufwendungen von 27 Mill. Euro, was nach Angaben des Unternehmens im Zusammenhang steht mit dem Erwerb eines Produktportfolios von Takeda. Stada hat von dem japanischen Pharmakonzern für 660 Mill. Dollar rund 20 rezeptfreie Gesundheitsprodukte übernommen, die in osteuropäischen Märkten etabliert waren. Der Deal sei in Euro über eine russische Stada-Gesellschaft gelaufen, so dass sich nun die Rubelabwertung auswirke.