Sony klappt Wachstumspläne mit Smartphones zusammen
mf Tokio – Sony hat ihren Investoren höhere Erträge durch den boomenden Absatz der Spielekonsole Playstation 4 und von Bildsensoren versprochen. So deutlich wie nie versicherte Japans frühere Firmenikone bei einer Analysten- und Anleger-Konferenz in Tokio, Gewinne über Umsätze zu stellen. Die Geschäfte mit Fernsehern und Smartphones sollen wieder schwarze Zahlen schreiben, selbst wenn die Umsätze dabei um 20 bis 30 % einbrechen sollten. “Wir zielen nicht auf Marktanteile, sondern Gewinn”, beteuerte Hiroki Totoki, frisch ernannter Chef der Mobilfunk-Sparte. Die Sony-Aktie zog in Tokio um 6 % an.Die Hoffnungen des Managements auf einen Turnaround ruhen zum einen auf der Video-Sparte. Dort boomt nicht nur der Absatz von Spielekonsolen, sondern auch der Vertrieb von TV-Sendungen, Filmen und Musik über das eigene Online-Netzwerk. Dies soll die Einnahmen binnen drei Jahren um bis zu 24 % auf 1,4 Bill. bis 1,6 Bill. Yen (rund 11 Mrd. Euro) treiben. Zum anderen setzt Sony auf ihre elektronischen Komponenten. Die eigenen Bildsensoren stecken in den Smartphones von Apple und werden bei den neuen chinesischen Herstellern wie Xiaomi und Lenovo beliebter. Die Komponenten-Sparte soll den Umsatz bis 2017 um bis zu 68 % auf 1,3 Bill. bis 1,5 Bill. Yen steigern. Zwei Drittel davon würden mit Kamera-Modulen und Bild-Sensoren erzeugt. Letztere kommen neuerdings auch in Autos zum Einsatz.Doch es gibt auch schlechte Nachrichten: Das Geschäft mit Fernsehern, Lautsprechern und anderer Heim-Unterhaltung wird bis 2017 um bis zu 17 % auf 1 Bill. bis 1,1 Bill. Yen schrumpfen. Zudem kassierte Mobilfunk-Chef Totoki das übertrieben optimistische Ziel, drittgrößter Smartphone-Hersteller hinter Apple und Samsung zu werden. Man wolle lediglich bei mobilen Geräten weiter mitmischen, um auch bei der Entwicklung der nächsten Technologien für Verbraucher dabei zu sein. Abkehr von “Kaz” PlänenDas ist eine klare Abkehr vom Geschäftsplan von Sony-Chef Kazuo “Kaz” Hirai, der Smartphones zu einem von drei Wachstumsfeldern erklärt hatte. Das Modellangebot vor allem im unteren Preissegment wird verkleinert. Die Entwicklung eigener Modelle für den chinesischen Markt wird aufgegeben. Sony hatte im September den gesamten Goodwill für die Mobilfunksparte von 176 Mrd. Yen, der aus der Übernahme der Anteile des früheren Partners Ericsson resultierte, abgeschrieben.