Sony will Gewinn vervierfachen
mf Tokio – Sony will den operativen Gewinn im neuen Jahr (ab 1.4.) um den Faktor 4 auf 320 Mrd. Yen (2,4 Mrd. Euro) und damit den höchsten Stand seit sieben Jahren steigern. Mit einem Reinertrag von 140 Mrd. Yen würde der Konzern das erste Mal seit drei Jahren schwarze Zahlen schreiben. Dafür sollen unter anderem der steigende Absatz von Bildsensoren für Smartphones und die große Nachfrage nach der Spielekonsole Playstation sorgen. Der Umsatz wird um knapp 4 % auf 7,9 Bill. Yen (59,8 Mrd. Euro) sinken. Wieder DividendeAnalysten halten die Prognose für konservativ. Finanzvorstand Kenichiro Yoshida wolle so das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen. Binnen sieben Jahren hatte Sony den Ausblick 15 Mal nach unten korrigiert. Damit hat Yoshida seit seinem Amtsantritt vor einem Jahr gebrochen. Nach der Aussetzung der Dividende im abgelaufenen Jahr will man fürs erste Halbjahr 10 Yen je Aktie ausschütten.Der Turnaround basiert in erster Linie auf der Sanierung der Mobilfunksparte, die gerade eine Abschreibung von 176 Mrd. Yen hinter sich hat. Die Restrukturierung der Sparte, die unter der Billigkonkurrenz aus China leidet, wird Sony im neuen Jahr mit weiteren 35 Mrd. Yen belasten. Das Geschäft mit mobilen Geräten wird daher trotz der Fokussierung auf margenstarke Modelle mit 39 Mrd. Yen in den roten Zahlen bleiben. Den operativen Ertrag aus Bildsensoren und anderen Komponenten will der Konzern um weitere 36 % auf 121 Mrd. Yen treiben. Bereits im abgelaufenen Jahr war der Sparte ein Sprung von 12,4 Mrd. Yen Verlust auf 93 Mrd. Yen Gewinn gelungen. Sony-Sensoren stecken in den Top-Smartphones von Apple und Samsung. Im neuen Jahr investiert man weitere 150 Mrd. Yen in den Kapazitätsausbau und holt sich 220 Chip-Ingenieure aus der Spiele-Sparte. Die Kapitalausgaben verdoppeln sich dabei auf 510 Mrd. Yen.Allerdings stößt die Strategie von Sony-Chef Kazuo Hirai, die Kosten zu senken und sich auf Sensoren und Games zu konzentrieren, auf internen Widerstand. Fünf Ex-Vorstände warfen ihm bei einem Treffen in der Sony-Zentrale die Vernachlässigung von Innovationen vor. Ex-Vize-Chairman Tamotsu Iba schrieb dem Verwaltungsrat, der Sony-Kapitän benutze eine fehlerhafte Karte, um die Stürme im Elektroniksektor zu meistern. Diese “alte Garde” drängt auf eine Rückkehr der Ingenieure an die Konzernspitze. Hirai stammt aus dem Unterhaltungsbereich und hat bisher 15 000 Elektronik-Arbeitsplätze abgebaut.