Sony will Gewinnziel mit Spielen schaffen

Neue Robotersparte beflügelt Fantasie der Anleger

Sony will Gewinnziel mit Spielen schaffen

mf Tokio – Sony erwartet höhere Umsätze bei Videospielen, aber geringere Einnahmen bei Bildsensoren. Unterm Strich werde man daher trotz aller Widrigkeiten das mittelfristige Ziel von 500 Mrd. Yen (4,4 Mrd. Euro) Betriebsgewinn für das Geschäftsjahr 2017 (ab 1.4.17) erreichen, versicherte Sony-Chef Kazuo Hirai in Tokio. Im laufenden Jahr erwartet Sony 300 Mrd. Yen an operativem Ertrag. An der Börse in Tokio zogen die Aktien von Sony, die zuvor heftig unter dem Brexit gelitten hatten, um 4,8 % an.Entgegen früheren Erwartungen soll die Spielesparte 2017 den größten Anteil zum Gewinn beisteuern. Hier wurde das Einnahmeziel von 1,4 bis 1,6 Bill. Yen auf 1,8 bis 1,9 Bill. Yen (15,9 bis 16,8 Mrd. Euro) angehoben. Als Gründe nannte Hirai einen steigenden Absatz der Spielekonsole Playstation 4, eine wachsende Zahl von Abonnenten für das Sony-Spielenetzwerk sowie ein neues Headset für virtuelle Realität. Die Playstation VR – das Kürzel steht für Virtual Reality – wird ab Oktober verkauft. Jedoch nahm Sony die Umsatzerwartungen bei Bildsensoren zurück. Hier wurde das Umsatzziel für 2017 von 1,3 bis 1,5 Bill. Yen auf 1,0 bis 1,05 Bill. Yen (8,8 bis 9,3 Mrd. Euro) gesenkt. Als Gründe nannte der japanische Konzern die schwächere Nachfrage nach Highend-Smartphones wie dem iPhone von Apple, in denen häufig hochwertige Bildsensoren verbaut sind. Jedoch erhofft sich Sony zusätzliche Umsätze von chinesischen Smartphone-Herstellern.Die positive Börsenreaktion in Tokio hängt auch mit neuen Informationen zur eigenen Sparte für künstliche Intelligenz zusammen, die im Mai aus der Taufe gehoben wurde. Im gleichen Monat beteiligte sich der japanische Konzern mit 20 % für eine unbekannte Summe an der US-Start-up-Firma Cogitai für künstliche Intelligenz. Nach Hirais Angaben arbeitet man derzeit an “Begleitrobotern”, die die Menschen im Alltag unterstützen sollen. Das erste Produkt könnte laut japanischen Presseberichten schon 2017 auf den Markt kommen.Von der Kooperation mit Cogitai erhofft sich Sony Software, mit der sich die eigene Hardware verbessern lässt. Künstliche Intelligenz könnte in den Sony-Kameras unter Berücksichtigung der Techniken von Profi-Fotografen kreative Vorschläge zur Gestaltung machen. Auch Video- und Musik-Streaming-Dienste ließen sich so verbessern.