Springer will Digitalgeschäft weiter ausbauen

Mittelfristig Trennung von Sparte Marketing Media

Springer will Digitalgeschäft weiter ausbauen

Reuters/jh Berlin/München – Der Medienkonzern Axel Springer will sich noch stärker auf digitalen Journalismus und das Geschäft mit digitale Rubriken ausrichten. Diese beiden Sparten seien die Zukunft des Konzerns, sagte der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner auf der Hauptversammlung. Auf den zwei Feldern wolle Axel Springer Weltmarktführer werden. In der Generaldebatte verteidigte er dieses Ziel: “Was größenwahnsinnig klingt, ist gar nicht so unerreichbar.” Das Unternehmen sei schließlich schon der größte Digitalverlag in Europa.Döpfner kündigte an, Axel Springer werde sich mittel- bis langfristig von der Sparte Marketing Media trennen. Das ist das Geschäft, das von Anzeigenkunden finanziert wird. Dazu gehören Angebote mit Verbraucherinformationen wie Idealo und Bonial.com sowie die Finanznachrichtenseite Finanzen.net. Von der digitalen französischen Mediengruppe Aufeminin trennte sich das Unternehmen schon. Es gehe aber nicht um einen radikalen Strategiewechsel, betonte Döpfner.Zum Kleinanzeigengeschäft von Ebay, an dessen Erwerb Axel Springer interessiert sein soll, hielt sich der Vorstand bedeckt. Es sei noch nicht entschieden, ob Ebay Teile zum Verkauf stelle. Grundsätzlich prüfe man aber Möglichkeiten, um mit Akquisitionen die Rubrikenangebote auf den Feldern Jobmarkt und Immobilien auszuweiten, sagte Vorstand Andreas Wiele. Finanzchef Julian Deutz ergänzte, Springer peile Zukäufe vor allem im Geschäft mit digitalem Journalismus und Internetportalen an.Auf der Hauptversammlung trat der Aufsichtsratsvorsitzende Giuseppe Vita (83) ab. Er war seit 2001 Mitglied und seit 2002 Vorsitzender des Kontrollgremiums. Vita wurde am Mittwoch zum Ehrenvorsitzenden der Axel Springer SE ernannt. Sein Nachfolger ist der Schweizer Medienmanager Ralph Büchi, der früher im Vorstand von Springer war. Neu im Aufsichtsrat ist zudem der Wirtschaftsprüfer Ulrich Plett.