Stabilus kappt abermals Erlösprognose

Autozulieferer zollt Marktschwäche Tribut - Margenziel bekräftigt - Aktie fällt

Stabilus kappt abermals Erlösprognose

ste Hamburg – Der Autozulieferer Stabilus zollt der Schwäche in wichtigen Automärkten weiterhin Tribut und kappt erneut seine Umsatzprognose für das Ende September ablaufende Geschäftsjahr 2018/19. Der Weltmarktführer bei Gasfedern geht nach einem Erlösrückgang im zweiten Quartal um 4,7 % auf 239,1 Mill. Euro inzwischen davon aus, im gesamten laufenden Turnus lediglich das Umsatzniveau des Vorjahres von rund 960 Mill. Euro zu erreichen.Dabei wird unter Annahme eines Dollar-Euro-Kurses von 1,14 ein positiver Währungseffekt von 1 % unterstellt. Ursprünglich hatte der SDax-Konzern, der seinen operativen Sitz in Koblenz hat, ein Wachstum um 5 % und eine Umsatzmilliarde in Aussicht gestellt. Nach dem ersten Quartal hatte Stabilus die Prognose jedoch bereits revidiert und ein Erlösplus um 2 % auf etwa 980 Mill. Euro angekündigt.Interimschef Stephan Kessel erklärte, in den Ergebnissen der ersten sechs Monate spiegelten sich das schwierige Marktumfeld und vor allem die enttäuschende Entwicklung in der europäischen und chinesischen Autoindustrie wider. Ungeachtet der Marktentwicklungen sei Stabilus zuversichtlich, einen großen Teil der entgangenen Umsätze bei einer Erholung der Absatzmärkte aufzuholen. Daher bestätige man die Mittel- und Langfristprognose, die ein jährliches Wachstum von durchschnittlich mindestens 6 % vorgibt.Für das laufende Geschäftsjahr bekräftigte Stabilus auch die nach dem ersten Quartal auf etwa 15 % von 15,5 % korrigierte Prognose für die bereinigte Umsatzrendite (Ebit-Marge). Anleger gingen dennoch auf Distanz: Die Stabilus-Aktie gab um 5,7 % auf 45,34 Euro nach. J.P. Morgan senkte bei einer weiter neutralen Einschätzung das Kursziel für Stabilus auf 55 von 61 Euro. Dies reflektiere niedrigeres Wachstum und schwächere Gewinne sowie das unsichere Konjunktur- und Handelsumfeld.Der Zulieferer erklärte, die schwache Autoindustrie laste auf den Umsätzen in allen Regionen. In Europa hätten die Erlöse im zweiten Quartal um 4,7 % auf 126 Mill. Euro nachgelassen, was unter anderem Folge der Umstellung auf den Abgas- und Verbrauchsprüfstandard WLTP sei. In Nordamerika (Nafta) habe sich der Umsatz dank des starken Dollar nur um 1 % auf 88,5 Mill. Euro ermäßigt, in der Region Asien-Pazifik sowie andere seien die Erlöse um gut 16 % auf unter 25 Mill. Euro gefallen. Sowohl im Automotive-Segment, das für 60 % der Konzernerlöse steht, als auch im Industriegeschäft gab das Wachstum nach. Das bereinigte operative Ergebnis sank um 9,2 % auf 35,7 Mill. Euro, die bereinigte Ebit-Marge landete bei 14,9 (i.V. 15,7) %. Unter dem Strich fiel der Gewinn um gut ein Fünftel auf 20,4 Mill. Euro.