Start-ups in China quälen sich mit Börsenplänen
nh Schanghai – Chinesische Start-up-Unternehmen im Technologiebereich stoßen auf immer schwierigere Bedingungen bei Börsengängen in Hongkong und an der Wall Street. Jüngstes Beispiel ist der chinesische Online-Plattformbetreiber für Reisedienste Tongcheng-Elong Holdings, der sein Initial Public Offering (IPO) an der Hongkong Exchanges drastisch zurückschrauben lässt. Tongcheng hat ihre Titel nach dem Bookbuilding zu einem Emissionspreis bei 9,80 HK-Dollar platzieren können und ist damit am unteren Rand der zwischen 9,75 und 12,65 HK-Dollar abgesteckten Vermarktungsspanne geblieben.Auf dieser Preisbasis wird das von China Merchants Bank, Morgan Stanley und J.P. Morgan begleitete IPO mit der Ausgabe von 143,8 Millionen Aktien auf eine relativ schmale Kapitalaufnahme in Höhe von 180 Mill. Dollar kommen. Die als Start-up-Unternehmen vom chinesischen Internetriesen Tencent Holdings wesentlich mitfinanzierte Gesellschaft hatte ursprünglich ein Kapitalaufnahmeziel für das IPO in Hongkong in Höhe von 800 Mill. bis 1 Mrd. Dollar gesetzt.Im Herbst haben sich die Bedingungen in Hongkong für Emissionen aus dem Technologiesektor weiter eingetrübt. Zuletzt hatte die vom Tencent-Rivalen Alibaba maßgeblich unterstütze Webplattform für Babypflege- und Erziehungsdienste Babytree Group deutliche Abstriche machen müssen. Babytree hat sich mit einer Kapitalaufnahme von 217 Mill. Dollar begnügen müssen, nachdem zuvor ein IPO über mindestens 1 Mrd. Dollar im Raum stand.Auch an der Wall Street geraten chinesische Börsenkandidaten nach den jüngsten Korrekturen für Technologiewerte in schweres Fahrwasser. Der ebenfalls aus dem Finanzierungsstall von Tencent stammende Online-Händler für Modeartikel und Kosmetikprodukte Mogu Inc. wird sich gemäß einer vorläufigen Prospektangabe bei der US-Wertpapieraufsichtsbehörde SEC mit einer Kapitalaufnahme von etwa 200 Mill. Dollar begnügen. Analysten rechnen nun mit einer anfänglichen Marktbewertung für Mogu in einer Größenordnung von etwa 2 Mrd. Dollar. Im April hatte die Gesellschaft eine Börsenbewertung im Rahmen des IPO von rund 4 Mrd. Dollar anvisiert.