Streit um des Kaisers Bart
Die Eilanträge der Telekomkonzerne sind vor Gericht klar gescheitert. Die 5G-Frequenzauktion startet damit heute wie von der Bundesnetzagentur geplant. Und doch geht die Debatte um die Versorgungsauflagen munter weiter. Dem Branchenverband Bitkom gehen diese eindeutig zu weit, der Gewerkschaft Verdi und einigen Wirtschaftsverbänden mit Mitgliedern in strukturschwachen Regionen nicht weit genug. Eine wirklich flächendeckende Versorgung mit schnellem Mobilfunknetz sei so nicht sichergestellt. Das ist auch der Netzagentur bewusst, deren Präsident hervorhebt, dass mit dieser Auktion längst nicht Schluss sei. Die Industrie kann zudem mit Werksnetzen etwaige lokale Defizite kompensieren. Die Debatte mutet ein wenig an wie der Streit um des Kaisers Bart. Eine wesentliche Frage, die ebenso bedeutend für die Geschwindigkeit des 5G-Netzausbaus sein wird, bleibt derweil unbeantwortet. Wird man auf den chinesischen Marktführer Huawei setzen dürfen oder nicht? Ohne diesen dürfte es schwerfallen, die ambitionierten Versorgungsauflagen in der Zeit zu erfüllen. scd