Ströer überrascht mit Dividende

Außenwerber zahlt doch 0,10 Euro - Onlinegeschäft zieht an

Ströer überrascht mit Dividende

ak Düsseldorf – Der Werbevermarkter Ströer will ein Jahr früher mit der Zahlung einer Dividende beginnen als geplant. Bei der Vorlage der Zahlen des ersten Quartals teilte die Führung des SDax-Konzerns überraschend mit, der Hauptversammlung am 18. Juni für 2013 eine Ausschüttung von 0,10 Euro vorzuschlagen.Noch Ende März hatte Vorstandschef Udo Müller eine erstmalige Ausschüttung im nächsten Jahr versprochen. Den Schwenk begründete ein Sprecher mit der guten Geschäftsentwicklung und der grundsätzlich positiven Perspektive. Zum Jahresstart hat sich Ströer bei Umsatz und Ergebnis deutlich gesteigert. Alle vier Unternehmensbereiche – Deutschland, Türkei, Digital, Sonstige (Blow-Up/Polen) – lieferten ein positives Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda). Polen kriegt die KurveBeim Umsatz macht sich das junge Onlinegeschäft bemerkbar und war im Wesentlichen für das Wachstum von 19 % auf 146 Mill. Euro verantwortlich. Daneben boomt das Geschäft mit Riesenpostern der Tochter Blow-Up, und auch das bisherige Sorgenkind Polen zeigt Stabilisierungstendenzen. In der Türkei verbucht Ströer ein organisches Umsatzplus von 10 %, die starke Abwertung der türkischen Lira führte aber zu einer nominalen Erlöseinbuße von 14 %. Der Vorstand weist für den Konzern ausdrücklich darauf hin, dass in den Zahlen das traditionell starke Ostergeschäft wegen des späten Termins im April in diesem Jahr nicht enthalten sei.Unterm Strich weist Ströer erstmals seit vier Jahren zumindest auf bereinigter Basis eine schwarze Null aus. Herausgerechnet werden Abschreibungen auf erworbene Werberechtskonzessionen. Die Aktie zog am Mittwoch zu Handelsbeginn zunächst um 5 % an, danach bröckelten die Gewinne wieder ab und der Kurs lag am Ende mit 1,4 % im Plus.Im zweiten Quartal rechnet Ströer, deren Hauptertragsquelle trotz des ausgeweiteten Digitalgeschäfts immer noch die Außenwerbung ist, mit einem Umsatzplus von 10 bis 15 %. Signifikante Effekte durch die Fußball-WM zeichnen sich nach Angaben eines Sprechers derzeit nicht ab. Für die Onlinesparte verweist Ströer auf die Zyklizität des Geschäfts: Etwa 40 % der Umsätze und ein Großteil des operativen Ergebnisses würden erst im vierten Quartal erwartet.—– Wertberichtigt Seite 8