Verpackungsmaschinenhersteller

Verpackungsmaschinen-Hersteller Syntegon im Visier von Körber und GEA

Der auf die Pharma- und Biotechbranche spezialisierte Verpackungsmaschinen-Hersteller Syntegon könnte demnächst den Eigentümer wechseln. Einer der Interessenten soll Dax-Neuling GEA sein – dessen Chef hatte sich jüngst in der Börsen-Zeitung zu möglichen Zukäufen geäußert.

Verpackungsmaschinen-Hersteller Syntegon im Visier von Körber und GEA

Verpackungsmaschinen-Hersteller Syntegon im Visier von Körber und GEA

Bloomberg/das Frankfurt

Der Verpackungsmaschinen-Hersteller Syntegon, der dem Finanzinvestor CVC Capital Partners gehört, hat informierten Kreisen zufolge das Interesse mehrerer potenzieller Käufer geweckt – darunter ein Konsortium aus Clayton Dubilier & Rice (CD&R) und dem Hamburger Technologiekonzern Körber. Auch der Düsseldorfer Anlagenbauer GEA und der italienische Wettbewerber Coesia haben demnach ein Auge auf das Stuttgarter Unternehmen geworfen, sagten die mit der Angelegenheit vertrauten Personen Bloomberg. Weitere Finanzinvestoren könnten sich dem Verkaufsprozess anschließen.

CVC strebt nach Angaben der Insider einen Erlös von mehr als 4 Mrd. Euro an und hat potenzielle Bieter aufgefordert, bis nächsten Monat erste Angebote abzugeben. Parallel dazu erwägt CVC einen Börsengang von Syntegon in Zürich, wofür derzeit Investorengespräche in der Schweiz stattfinden. Die Überlegungen seien noch nicht abgeschlossen, und die beteiligten Unternehmen könnten sich letztlich gegen einen Deal entscheiden, hieß es weiter. Vertreter von CVC, CD&R, Körber, GEA und Coesia lehnten eine Stellungnahme ab.

GEA-Chef will zukaufen

GEA-Chef Stefan Klebert hatte jüngst im Interview der Börsen-Zeitung gesagt, Akquisitionen vorantreiben zu wollen im Kerngeschäft Pharma, Food und Beverage. Syntegon ist genau in den beiden erstgenannten Bereichen unterwegs. Gleichzeitig sagte Klebert aber auch, eher in Indien, China und den USA nach geeigneten Kaufkanditaten zu schauen, um die Abhängigkeit vom Heimatmarkt Europa zu reduzieren.

Für GEA wäre es einer der größten Zukäufe überhaupt. Klebert führt den Anlagenbauer seit 2019 und hatte sich zunächst vor allem auf die interne Neuaufstellung konzentriert, nachdem GEA in den Jahren zuvor durch eine Reihe von Gewinnwarnungen viel Vertrauen am Kapitalmarkt verspielt hatte. Unter Klebert kehrte Stabilität ein und das Unternehmen stieg im September in den Leitindes Dax auf. Bis zuletzt konnte GEA sein Geschäft ausbauen trotz US-Zöllen und Konjunkturflaute in der Heimat.

Ausgründung von Bosch

Syntegon, ehemals Bosch Packaging Technology, stellt Verpackungsmaschinen für die Pharma- und Lebensmittelindustrie her. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen mit Sitz in Stuttgart 1,6 Mrd. Euro umgesetzt. Syntegon beschäftigt nach eigenen Angaben 6.900 Menschen in mehr als 20 Ländern.

CVC hatte das Unternehmen 2019 von Robert Bosch übernommen. Der Kaufpreis wurde damals nicht bekannt gegeben, soll sich laut einer mit der Transaktion vertrauten Person aber auf rund 1 Mrd. Dollar belaufen habe. Körber war seinerzeit ein konkurrierender Bieter für Syntegon, hieß es. Eine Allianz mit CD&R könnte nun die Finanzkraft des Hamburger Konzerns stärken.