Südzucker vertröstet auf nächstes Jahr
Reuters Mannheim – Die Schließung von fünf Zuckerfabriken wird Südzucker erst Ende des nächsten Jahres zu höheren Ergebnissen im Kerngeschäft verhelfen. Im laufenden Turnus 2019/20 (per Ende März) sei noch kein sichtbarer Umschwung zu erwarten, sagte Vorstandschef Wolfgang Heer auf der Hauptversammlung am Donnerstag in Mannheim. “Die Zuckerpreise sind weiterhin auf einem niedrigen, nicht kostendeckenden Niveau.”Die Einsparungen wirkten sich erst im zweiten Halbjahr 2020/21 aus. Europas größter Zuckerkonzern schreibt wegen der Überproduktion auf dem Weltmarkt und des daraus folgenden Preisverfalls im Kerngeschäft rote Zahlen. Vor allem Exporteure wie Indien und Pakistan hätten die Produktion seit 2017 stark ausgeweitet und den Weltmarkt mit Zucker überschwemmt.Heer hofft, dass durch die Drosselung der Produktion – bei Südzucker allein um 700 000 Tonnen – der Preisdruck nachlässt. Auch andere Hersteller nehmen Kapazitäten aus dem Markt. “Auch spricht der globale Trend steigender Zuckernachfrage für künftig höhere Weltmarktpreise”, sagte der Vorstandschef laut dem Redetext.Die Zuckerfabrik im polnischen Strzyzow ist bereits geschlossen, die deutschen Werke in Brotterode und Warburg sowie zwei Fabriken in Frankreich sollen nach der Ernte 2020 folgen. 24 bleiben übrig. Heer verteidigte die Weigerung, die Fabriken der Südzucker-Tochter Saint Louis Sucre in Cagny und Eppeville an den französischen Rübenbauernverband zu verkaufen. Ein solcher Schritt hätte den Abbau der Überproduktion verhindert und den übrigen Südzucker-Werken in Frankreich neue Konkurrenz gemacht.